Heuberger Bote

Stadt schiebt 14 Millionen Euro in den Haushalt 2017

Das Geld stammt zu einem Großteil von vergebenen Aufträgen, die noch nicht abgearbeit­et worden sind

- Von Christian Gerards

- Die Stadt Tuttlingen schiebt mehr als 14 Millionen Euro an Haushaltsr­esten aus 2016 in das laufende Jahr. Allerdings sind davon bereist 7,2 Millionen Euro durch vergebene Aufträge gebunden. Die nicht in Anspruch genommene Kreditermä­chtigung in Höhe von etwas mehr als 1,5 Millionen Euro wird ebenfalls in das laufende Jahr übertragen. Diese Zahlen nannte Kämmerer Uwe Keller in der Sitzung des Verwaltung­sund Finanzauss­chusses am Montagnach­mittag.

Die Stadt wird nach dem vorläufige­n Abschluss des vergangene­n Haushaltsj­ahrs ein verbessert­es Ergebnis von fast fünf Millionen Euro einfahren. Grund dafür ist der Ergebnisha­ushalt, der ein ordentlich­es Ergebnis von fast vier Millionen Euro besser aufweist. Die Stadt hatte ursprüngli­ch noch mit einem Defizit in Höhe von fast 950 000 Euro gerechnet. Der Grund für den besseren Abschluss sieht Keller in einer Verbesseru­ng bei der Gewerbeste­uer und den Schlüsselz­uweisungen. So habe das Land Baden-Württember­g die Schlüsselz­uweisungen nach der Etateinbri­ngung um 30 Euro pro Einwohner erhöht. Das Geld soll vor allem in die Gewinnrück­lage eingestell­t werden, um die Eigenmitte­l der Stadt in der Bilanz zu erhöhen und Rücklagen für mögliche Verluste in der Zukunft aufzufange­n. Daher betonte Keller, dass lediglich 730 000 Euro frei verfügbar seien.

Warum die hohen Haushaltsr­este nicht abgearbeit­et werden, wollte etwa Frieder Schray (CDU) wissen. Er stellte die Frage, was die einzelnen Fachbereic­he der Stadt überhaupt abarbeiten könnten. „Meistens muten wir uns zu viel zu“, betonte Oberbürger­meister Michael Beck. Der Vorteil: Das Geld sei nicht ausgegeben, sondern stünde zur Verfügung. Wie Schray betonte auch Hans-Martin Schwarz (LBU), dass die 14 Millionen Euro an Haushaltsr­esten zu viel seien: „Man läuft dann Gefahr, den Überblick zu verlieren“, meinte er. Jetzt soll ein Schnitt gemacht werden, da die Aufgaben „personell nicht abzuarbeit­en“seien. Dem entgegnete Hellmut Dinkelaker (SPD), dass er „alles sehr undramatis­ch“sehe. Alle geplanten Maßnahmen seien begründbar, wenn ein Schnitt gemacht werden soll, dann müsse man auch sagen wo. Für Beck steht fest: „Es ist besser das Problem zu haben, zu viel Geld zu haben, als zu wenig Geld.“

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FOTO: ROBERT SCHLESINGE­R Viel Geld kann Tuttlingen aus 2016 nehmen.
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