Neuer Plan für Langzeitarbeitslose
(ts) - Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles startet eine Offensive, um Langzeitarbeitslose zurück in Beschäftigung zu bringen. Die SPD-Politikerin stellt heute in Dortmund einen Plan vor, der die Vermittlung von 100 000 Langzeitarbeitslosen in Jobs bei Unternehmen, Kommunen und sozialen Einrichtungen vorsieht. Zur Anschubfinanzierung hält Nahles knapp zwei Milliarden Euro Bundesmittel jährlich für notwendig, auf längere Sicht 1,3 Milliarden Euro pro Jahr. Das geht aus dem Eckpunktepapier für das Programm „Soziale Teilhabe“hervor, das der „Schwäbischen Zeitung“vorliegt.
„Jeder Langzeitarbeitslose verdient die Chance auf eine Beschäftigung, die er auch schaffen kann“, begründete Nahles ihre Forderung nach mehr Geld für Schwervermittelbare. Zwar ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen erstmals auf unter eine Million gesunken, die Quote konnte binnen zehn Jahren von fünf auf zwei Prozent reduziert werden. Dennoch hätten Langzeitarbeitslose „zu wenig vom Boom am Arbeitsmarkt profitiert“, sagte Nahles. Das Sonderprogramm „Soziale Teilhabe“, über das bislang 20 000 Menschen durch Projekte in gemeinnützige Beschäftigungen vermittelt werden, will Nahles ausweiten. „Die Jobcenter brauchen dafür die notwendigen Mittel. Ich schlage deswegen vor, als Anschubfinanzierung knapp zwei Milliarden Euro im ersten Jahr dafür bereitzustellen. Langfristig würde die Vermittlung 1,3 Milliarden Euro jährlich kosten, damit die Jobcenter das Ziel erreichen können“, sagte Nahles. Konkret solle der Bund im ersten Jahr der Beschäftigung 100 Prozent des Lohnes zahlen. Die Förderquote würde in den Folgejahren jeweils um zehn Prozentpunkte gesenkt, bei einer Förderhöchstdauer von fünf Jahren.