Volksbank verabschiedet Hans-Joachim Birk
Der Prokurist war fast 50 Jahre ununterbrochen im selben Kreditinstitut tätig.
(fawa) - Fast 50 Jahre nicht nur im gleichen Berufsfeld, sondern auch beim selben Arbeitgeber – das ist heute selten. Mit umso größerem Bedauern hat die Volksbank Trossingen in dieser Woche Prokurist Hans-Joachim Birk in den Ruhestand verabschiedet.
„So ist das Leben: Wenn sich die eine Tür schließt, öffnet sich eine andere“, zitierte Vorstandsvorsitzender Franz-Josef Jaumann zu Beginn der kleinen Feier im Würfelsaal den Schriftsteller André Gide, und stellte dabei auch gleich das künftige neue Vorstandsmitglied Stefan Kern den Mitarbeitern der Volksbank vor (wir werden berichten).
An diesem Nachmittag stand aber Hans-Joachim Birk im Vordergrund: „Die Volksbank Trossingen steht in Ihrer Schuld“, stellte Vorstandsmitglied Michael Weisser fest. Zunächst aber ließ er Birks Berufsweg kurz Revue passieren: Am 1. Oktober 1967 trat Birk mit gerade mal 15 Jahren – frisch von der evangelischen Volksschule Löhrschule kommend – als Lehrling bei der Volksbank Trossingen ein. Als er am 30. September 1970 seine Lehre beendet hatte, wurde er schon zum Leiter der Sparabteilung ernannt. 1978 kam er in die Kreditabteilung, deren Leitung er ab 1990 inne hatte. Seit 2002 hatte Birk die Gesamtprokura inne. In fachlicher wie in menschlicher Hinsicht werde Birk, der Vorstandsentscheidungen auch schon mal kritisch hinterfragt hat, bei der Volksbank mit seiner Erfahrung „eine große Lücke“hinterlassen.
„Ruhe wird nicht deine Zukunft sein“, zeigte sich Olga Fitz im Namen der Kollegen überzeugt, „Neues zu erleben ist jetzt Zeit.“Zusammen mit seiner Frau Martina Birk möge er noch viel erleben und das Leben genießen. Olga Fitz würdigte auch Hans-Joachim Birks „Offenheit, Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit bei der täglichen Arbeit“.
Elf Hausmeister, drei Fusionen
Er werde den Kontakt zu den Kollegen und den Kunden ein wenig vermissen, gab Birk zu. „Es war eine lange, schöne Zeit mit Ihnen.“In den fast 50 Jahren habe er „acht Vorstände, elf Hausmeister und 190 andere Kollegen“sowie drei Fusionen (mit den Volksbanken Gunningen, Talheim und Schura), fünf, sechs Umbauten sowie zwei Jubiläen erlebt.
„Zuhause habe ich dann nur noch einen Vorstand“, meinte Birk humorvoll. „Wie herrlich ist es, nichts zu tun, und dann vom Nichtstun auszuruh’n“, zitierte er Heinrich Zille. Und dann riss sich Hans-Joachim Birk die Krawatte vom Hals: „Und die brauch ich auch nicht mehr.“