Heuberger Bote

Ingolstadt gibt nicht auf

Nach dem 3:2 im Derby in Augsburg kann der FC wieder auf den Klassenerh­alt hoffen

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(SID/dpa) - Der FC Augsburg hat dem FC Ingolstadt im Abstiegska­mpf der Fußball-Bundesliga wieder Leben eingehauch­t und muss nach einem lange Zeit schwachen Auftritt im Keller-Derby selbst mehr denn je bangen. Die erst in der Endphase präsenten Schwaben unterlagen den willenssta­rken Schanzern im Nachbarsch­aftsduell 2:3 (0:2). Damit liegt Augsburg, das Relegation­splatz 16 belegt, nur noch vier Punkte vor dem Vorletzten Ingolstadt. „Es tut weh. Nicht nur Niederlage, auch die Art. Es ist schwer zu erklären, jeder wusste worum es geht“, sagte FCAProfi Martin Hinteregge­r.

Sonny Kittel (24.) und Almog Cohen (35., 67.) mit seinen Saisontore­n Nummer fünf und sechs nutzten haarsträub­ende Augsburger Fehler zu Toren und sicherten den zweiten Ingolstädt­er Sieg hintereina­nder. Der FCA, für den Kapitän Paul Verhaegh nach einem von Roger verursacht­en Foulelfmet­er (76.) sowie Halil Altintop (81.) spät verkürzten, wartet seit fünf Spielen auf einen Dreier.

Ingolstadt­s Trainer Maik Walpurgis hatte der Konkurrenz vor dem Spiel einen Blick in den „Rückspiege­l“nahegelgt. Dort, meinte er, sei der heranrausc­hende FCI zu sehen. Tatsächlic­h trat Ingolstadt bei der Schießbude der Rückrunde selbstbewu­sst auf. Das von FCA-Manager Stefan Reuter prophezeit­e „Spiel der Nerven“zeigten nur die Augsburger.

Wie der junge Verteidige­r Kevin Danso und Torwart Marwin Hitz, die sich vor dem 0:1 behinderte­n und Kittel sein erstes Saisontor ermöglicht­en. Wie die gesamte Augsburger Hintermann­schaft vor dem 0:2, die den 1,69 Meter kleinen Cohen per Kopf aus fünf Metern zum Abschluss kommen ließ. Und wie erneut Danso, der Cohen vor dessen zweitem Streich per Kopf sträflich allein ließ.

Fußball für Ästheten bekamen die 29 528 Zuschauer erwartungs­gemäß nicht geboten. Die Grundausri­chtung beider Teams war ähnlich: Aus einer defensiven Dreierkett­e heraus versuchten sie sich am konstrukti­ven Aufbau, was aber oft in Ballverlus­ten im Mittelfeld mündete. Aber die Ingolstädt­er schöpften ihre Möglichkei­ten besser aus. Im Gegensatz zum Gastgeber, der an das 0:6 von München anknüpfte. Zwar hatte FCA-Coach Manuel Baum sein Team kräftig umgekrempe­lt, aber kein taugliches Konzept verordnet. Der nach wochenlang­er Pause ins Mittelfeld zurückgeke­hrte Daniel Baier bemühte sich vergeblich um Ordnung und durchdacht­e Angriffe, die der isländisch­e Torjäger Alfred Finnbogaso­n bei seinem Comeback nach einem halben Jahr Pause vollenden sollte. Schüsse von Raúl Bobadilla (19.) und Konstantin­os Stafylidis (20.) flogen über das Tor.

Die Gäste standen hinten lange stabil und nutzten vorne die Abwehrfehl­er des FCA aus. Ingolstadt setzte Nadelstich­e, oft waren dabei Flanken die Türöffner. Den ersten beiden Toren gingen Hereingabe­n von Pascal Groß voraus, das 0:3 bereitete Markus Suttner per Flanke vor. Ingolstadt hätte noch höher in Führung gehen können, Cohen allein vergab zwei weitere gute Gelegenhei­ten. Erst nach Rogers Foul und dem verwandelt­en Verhaegh-Elfmeter witterte der FCA Morgenluft. Altintop legte bedient von Verhaegh nach, aber zum 3:3 reichte es für den viel zu spät leidenscha­ftlich spielenden FC Augsburg nicht mehr.

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FOTO: DAPD Immer einen Tick schneller: Ingolstadt­s Markus Suttner (re.) nimmt Raul Bobadilla den Ball weg.

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