Heuberger Bote

Auf Dauer droht das Ende

Vorsitzend­er Hans Reisbeck und drei OGV-Ausschussm­itglieder hören auf

- Von Michael Hochheuser

Obst- und Gartenbauv­erein Spaichinge­n findet partout keine neuen Mitglieder.

- Viele hat es überrascht bei der Hauptversa­mmlung des Obst- und Gartenbauv­ereins Spaichinge­n im „Engel“: Der langjährig­e Vorsitzend­e Hans Reisbeck hört auf, und mit ihm gleich drei Mitglieder des Vereinsaus­schusses. Die vergeblich­en Versuche, neue Mitglieder zu finden, um den 1901 gegründete­n Verein auf Dauer am Leben zu erhalten, haben sie mürbe gemacht.

„Wie geht es weiter?“Auf diese Frage versuchten die Mitglieder Antworten zu finden. Die Zahl der Feste und der Arbeitsein­sätze im heimeligen Vereinsgar­ten zu reduzieren, lautete ein Vorschlag. Erste Auswirkung ist die Absage des traditione­llen Fests zum 1. Mai an der Marienkape­lle. „Wir sind nicht genug Leute, um es zu organisier­en“, stellte Reisbeck in seiner letzten Rede als Vereinsvor­sitzender fest. Kassierer und Bauleiter Hans Ulmschneid­er richtete einen Appell an die erschienen­en von 152 Mitglieder­n, mehr mitzuhelfe­n. „Einige können einfach körperlich nicht mehr“, meinte er mit Blick auf das hohe Durchschni­ttsalter der Mitglieder.

„Vier Vorstandsm­itglieder sind nicht mehr bereit, weiterzuma­chen – darunter bin ich selbst“, machte Reisbeck klar. Versuche, ihn zu erweichen, scheiterte­n. „Ich hatte für zehn Jahre zugesagt, daraus sind 14 geworden – einmal muss Schluss sein.“Mit ihm ziehen sich die Ausschussm­itglieder Alfons Reiner, Klaus Wurst und Rosi Schäfer zurück. „Vereine mit gleichem Inhalt sollten sich überlegen, eine Fusion in Betracht zu ziehen“, meinte Reisbeck mit Blick auf Obst- und Gartenbauv­ereine in der Umgebung mit vergleichb­aren Problemen. Dem Spaichinge­r OGV fehle „der Nachwuchs, der den Verein langfristi­g am Leben erhält“.

„Man muss sich Sorgen machen“

„Man muss sich angesichts der Altersstru­ktur Sorgen machen um den Verein“, sagte Bürgermeis­ter Hans Georg Schuhmache­r. Allerdings sei dies „nicht nur bei Ihrem Verein so“– beim Spaichinge­r Liederkran­z etwa gebe es ähnliche Tendenzen. Da Werbeaktio­nen bislang fehlgeschl­agen sind, ermunterte er die Vereinsmit­glieder, in ihren eigenen Familien zu fragen, „ob es Leute gibt, die sich dafür interessie­ren, was sie machen“.

Der Bürgermeis­ter führte die Entlastung des Vorstands herbei, die einstimmig erteilt wurde. Zuvor hatten Ulmschneid­er von einem ordentlich­en Plus in der Kasse berichtet und Schriftfüh­rerin Waltraud Winker von Aktivitäte­n, so von Renovierun­gsarbeiten an der Vereinshüt­te und einem Ausflug zu Universitä­t Hohenheim und Stuttgarte­r Weinfest. Reisbeck vermeldete, dass die Polizei die Täter, die in der vorletzten Silvestern­acht größere Schäden in der Vereinshüt­te verursacht hatten, dingfest gemacht hat.

Der zweite Vorsitzend­e Claus Grimm erklärte sich bereit, für ein Jahr als kommissari­scher Vorstand zu wirken, „bis wir jemanden finden“. Neu in den Ausschuss gewählt wurden Gabi Fetzer, Bernadette Obermayer und Wolfgang Beuter.

Die Reichenbac­her Diplom-Forstwirti­n Judith Engst aus Reichenbac­h hielt den Vortrag „Frühling im Naturpark“ über das Frühjahrse­rwachen in der Region.

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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Geehrte und Gewählte des Spaichinge­r Obst- und Gartenbauv­ereins, rechts der scheidende Vorsitzend­e Hans Reisbeck, daneben Alt-Ministerpr­äsident Erwin Teufel, seit 50 Jahren Vereinsmit­glied.

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