Erfolgreicher Siebener-Treff
2100 Besucher strömen zur Auftaktveranstaltung der „7 im Süden“nach Neuhausen
- Das Freilichtmuseum Neuhausen ist am vergangenen Sonntag der Austragungsort für die Eröffnung der Saison der sieben Freilichtmuseen im Süden gewesen. Jedes Museum hatte mit einem Info-Stand und verschiedenen Aktionen für sich geworben. „Tier und Mensch“und die regionalen Besonderheiten standen dabei im Mittelpunkt der Präsentation.
25 Jagdhornbläser der Kreisjägervereinigung begrüßten unter dem Bläserobmann Georg Schelling auf dem Dorfplatz die zahlreichen Familien, die sich unter den 2100 Besuchern mit Kinder- und Bollerwagen auf dem Platz versammelt hatten. Mit dem „Hubertusmarsch“und dem „Jägermarsch“deuteten die Jagdhornbläser der Hegeringe im Kreis Tuttlingen an, dass das Tier und der Mensch, sowohl im täglichen Leben als auch bei der Jagd, im Mittelpunkt standen.
Arnulf Tröscher vom Landerlebnis Weinheim machte mit einer Wurstsuppe darauf aufmerksam, dass der Landerlebnisverein beabsichtige, einen Antrag auf „Hausschlachtung“als immaterielles Kulturgut stellen zu wollen. Der Biber war zwar nicht lebend präsent, aber durch Präparate für jeden sichtbar. Neben dem Sattler, der für Ross und Reiter die Sättel und Zaumzeug fertigte, war nebenan der Hufschmied damit beschäftigt, die Pferde mit neuen Hufeisen zu versorgen.
Der Löffinger Falkner Franz Ruchlak hatte mit seinen Greifvögeln einen ruhigeren Standort ausgewählt. Von zahlreichen Besuchern umringt, erklärte der Falkner die Besonderheiten der Greifvögel. Im Gepäck hatte er einen Weißkopfseeadler, Turmfalken und einen Mäusebussard.
Saufen wie ein Bürstenbinder
Nochmals eine Nummer größer waren die Pferde von Uwe Link aus Messkirch. Ob beim Holzrücken, bei der Ackerarbeit oder als Kutschengespann sei das Zusammenspiel von Tier und Mensch von enormer Wichtigkeit. Das Vertrauen untereinander garantierte den wirtschaftlichen Erfolg der Rossbauern. Wie ein Holzrückpferd beim Sturz des Menschen zu reagieren habe, führte Link unter den Augen der Zuschauer vor. Die Esel von Michael Bienert zogen mit Sack und Reiter durch das Museumsdorf und holten sich die Streicheleinheiten ab.
Kulinarisch verwöhnt wurden die Besucher mit Dünnele, Wurstsuppe, Ziegenkäsespezialitäten sowie Fischspeisen. Untermalt wurde das Treiben von „Wachholderklang“, vier Musikanten vom Schwäbischen Albverein, sowie Gitarren- und Handharmonikaspieler. Für die kleinen Museumsbesucher gab es Mitmachaktionen. Bei den Stationen, wie Tiere aus Speckstein schnitzen, Steckenpferde und Tiermasken basteln, Kerzenziehen, Schaumelken oder beim Holzschnitzer, bildete sich eine Traube von Kindern.
„Saufe wie en Bürstebinder!“Diesen Spruch erklärte Bürstenbinder Reinhold Rottenbiller aus Fichtenberg damit, dass die Bürstenbinder damals viel Geld hatten und sich somit im Wirtshaus mehr als die anderen Gäste leisten konnten. Die Bürsten aus Schweineborsten oder Ziegenhaaren wechselten unentwegt die Besitzer. Und wenn die Kinder mit den Erwachsenen noch nicht genug hatten, konnten sie sich noch auf dem neuen Spielgelände austoben.