„Wichtig ist die Aussicht auf das Osterfest“
Ines Rabus über Kinderkreuzwege, Auferstehung und die Bedeutung von Ostern
- Die Seelsorgeeinheit Trossingen bietet in allen drei Gemeinden zeitgleich am Karfreitag um 10 Uhr Kinderkreuzwege an. Unsere Mitarbeiterin Andrea Utz hat mit der pastoralen Mitarbeiterin Ines Rabus über das Angebot für Kinder und ihre Familien gesprochen.
Frau Rabus, das Angebot der Kinderkreuzwege gibt es seit Jahren. Warum bieten Sie dafür extra Gottesdienste an?
Ostern ist für uns Christen das wichtigste Fest. Jesus ist auferstanden, er hat den Tod überwunden. Ohne den Tod gibt es keine Auferstehung. Dies wird uns in der Natur, gerade im Frühling immer wieder vor Augen geführt. Das Weizenkorn muss sterben, damit es reiche Frucht bringt. Der Schmetterling muss sich verpuppen, um zum schönen Schmetterling zu werden. Der Leidensweg Jesu, den wir mit den Kindern nachspüren, macht uns dies deutlich. Kinder begegnen in ihrem Leben auf vielfältige Weise Leid und Tod. Es ist erstaunlich, wie interessiert sie sich mit diesem Thema auseinandersetzen. Vielleicht auch, weil es in vielen Familien totgeschwiegen wird.
Was erwartet die Teilnehmer?
Ausgewählte Stationen machen deutlich, was Jesus auf diesem schweren Weg erleben musste und durfte. Menschen, die ihn angeklagt, verraten, verleugnet, verurteilt, verspottet und gequält haben. Aber auch Menschen wie Simon von Syrene, oder Veronika, die ihm geholfen haben, und Maria, seine Mutter, die ihn bis zum Ende begleitet hat. Dabei werden die Stationen auch auf das eigene Leben übertragen, denn auch wir erleben solche Situationen. Die schweren ebenso wie die hilfreichen.
Wer ist zu den Kinderkreuzwegen eingeladen?
Alle, die Ostern nicht nur mit dem Osterhasen und dem Ostereier suchen verbinden, sondern für die an Ostern die frohmachende Botschaft der Auferstehung Jesu lebendig wird.
Was ist für Sie persönlich das Wichtigste am Kinderkreuzweg?
Wichtig ist die Aussicht auf das Osterfest. Die Auferstehung. Der Kreuzweg ist ein Zeichen dafür, dass Jesus all unser Leid im Leben mitträgt. Er ist ein „mit-leidender“Gott, der uns im schweren Leid und auch im Tod nicht allein lässt. Das schöne Kirchenlied: „Manchmal feiern wir mitten am Tag ein Fest der Auferstehung“macht für mich deutlich, dass es nicht nur um den Tod am Ende unseres Lebens geht sondern auch um die vielen kleinen Tode, die wir in unserem Leben erleben. Mit Gottes Hilfe dürfen wir auch da immer wieder Auferstehung erfahren, die uns auf die letzte Auferstehung vertrauen lässt.