JVA-Schläger bekommt vier Jahre Gefängnisstrafe
(jab) - Der 22 Jahre alte Häftling, der in der JVA Ravensburg im Juli 2016 einen mutmaßlichen Dreifachmörder geschlagen und getreten hat, ist vom Landgericht Ravensburg am Mittwoch wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt worden. Das Gericht verhängte eine Freiheitsstrafe von vier Jahren. Zudem ordneten die Richter eine Sicherungsverwahrung für den mehrfach wegen Gewaltdelikten vorbestraften 22-Jährigen an. Das Opfer des Angriffs soll wenige Tage zuvor in Ravensburg-Untereschach seine Frau und zwei Stieftöchter ermordet haben. Mitte August nahm sich der Mann in der Toilette seiner Zelle das Leben. und eine Bierflasche mit Adolf Hitlers Konterfei vor einer Woche bei der richterlich angeordneten Hausdurchsuchung entdeckt.
Wie ein Sprecher der Neu-Ulmer Kriminalpolizei mitteilte, war der Mann bis dato nicht durch Straftaten aufgefallen. Erst ein illegaler Waffenkauf im Internet entlarvte den 33-Jährigen.
Nach Angaben der Polizei orderte er ein in Ungarn produziertes Gewehr für etwa 380 Euro. Als „Migrantenschreck“werde dieses in Internetforen gehandelt. Mit dieser Waffe lassen sich Kunststoffkugeln verschießen. Diese seien geeignet, schwere Verletzungen zu verursachen. Für den Besitz und zum Führen sind waffenrechtliche Erlaubnisse erforderlich, die der Mann nicht hatte.
Die Polizei geht davon aus, dass der 33-Jährige der Gruppe der sogenannten Reichsbürger zuzuordnen ist, die die Existenz des Staates verneint, sondern Deutschland für eine Firma hält und sich Polizisten und Richtern widersetzt. Der Waffensammler hatte nicht nur NaziSymbole gesammelt, sondern in seiner Geldbörse einen auf seinen Namen ausgestellten „Personenausweis Deutsches Reich“.