Mädchenstimmen ziehen wie Frühlingshauch durch Kirche
Mädchenchor Rottweil und Junger Chor St. Ursula Villingen geben Benefizkonzert fürs Hospiz
- Junge Stimmen, von Chorleiter Andreas Puttkammer meisterlich geführt, haben in der Wallfahrtskirche auf dem Dreifaltigkeitsberg vielen Musikliebhabern ein vorösterliches Geschenk bereitet. Die Kirche war brechend voll, sogar auf der Orgelbank und der Treppe zur Empore saßen die Leute. Alle wollten sie den Mädchenchor Rottweil und den Jungen Chor St. Ursula Villingen hören. Bei ihrem fünften Bergkonzert glänzten die Mädchen wieder mit einer großen Bandbreite der mehrstimmigen Chorliteratur mit Gerlinde Puttkammer, und bisweilen auch Andreas Puttkammer, am Klavier.
Zum getrommelten Rhythmus auf dem Cajon ziehen die 40 Mädchen der beiden Chöre singend in die Kirche ein. Nach dem Eröffnungslied „Let the song begin“geht’s mit barocker Schütz-Chormusik los. Die Zuhörer genießen es, wie die hervorragende Akustik der Bergkirche den Gesang der Mädchen in alle Winkel des Gotteshauses trägt. So wird das gefühlvoll vorgetragene hoch romantische A-cappella-Gebet „Herr, deine Güte“von Moritz Hauptmann zu einem „Hinhörer“voller Strahlkraft, bei dem sich vor allem die hohen Soprane in makelloser Klarheit erheben. Den ersten geistlichen Konzertblock beschließt ein modernes „Kyrie“aus der „Sunrise Mass“von Ola Gjello, das in langgezogenen Akkorden wie Sphärenmusik klingt.
Schwung der Renaissance
Ein bunter Reigen aus weltlichen Liedern füllt den zweiten Teil. Der italienische Tanz „Canzon Villanesca“nach französischem Muster bringt mit viel „Tantantantarira“den Schwung der Renaissance in den Raum. Das Schumann-Lied „Triolett“, souverän begleitet von Gerlinde Puttkammer, verbreitet romantische Schönheit. Und die GjelloKomposition „Tundra“lässt in einem Klanggemälde aus breiten Liegetönen über den perlenden Klavierbögen die Weite der Tundra im Klangraum unter der Kirchenkuppel erstehen. Sarah Puttkammer singt den Solo-Sopran in bestechender Form.
Andreas Puttkammers bewegte Eigenkomposition „Variations“leitet den dritten Konzertteil ein. Es folgen ein paar moderne Liebesgeschichten mit eindrucksvollen Texten, verpackt in stimmige, ruhige sowie fetzige Songs, die die Mädchen besonders genießen: „Hungriges Herz, Symphonie, The lonesome road, As long as I have music“erzählen von leidenschaftlichen Beziehungen. Dann schließt das Konzertprogramm wieder mit sphärischen Klängen in „Plant a tree“: Drei Chöre lassen die lyrisch angehauchten Töne mit Echowirkung durch den Kirchenraum strömen. Das Publikum ist entzückt vom bezaubernden Klang der Mädchenstimmen, der wie ein zarter Frühlingshauch durch die Bergkirche zieht. Dekanatsreferent Hans-Peter Mattes bedankte sich als Vorsitzender des „Verein Hospiz am Dreifaltigkeitsberg“bei den Chören fürs Benefizkonzert und bei den Konzertbesuchern im Voraus für gut gefüllte Spendenkörbchen.