Heuberger Bote

Großbrand bei Container-Marquardt

Zwei Lagerhalle­n brennen ab – Schaden laut Polizei bei mindestens zwei Millionen Euro

- Von Christian Gerards und Alexandra Schneid

- Zu einem Großbrand bei Container-Marquardt in Weilheim sind Feuerwehr, Polizei, DRK und THW in der Nacht zum Mittwoch ausgerückt. Gegen 0.30 Uhr war ein Brand gemeldet worden, der sich schnell ausbreitet­e. Mehrere Explosione­n waren zu hören. Als die Feuerwehr eintraf, hatte sich das Feuer schon zum Großbrand entwickelt. Der Lichtschei­n war schon von Weitem zu sehen.

Feuerwehre­inheiten aus Rietheim-Weilheim, Tuttlingen, Spaichinge­n, Wurmlingen und Gosheim waren vor Ort. Laut Polizei brach das Feuer aus noch ungeklärte­r Ursache in einer Lagerhalle aus und breitete sich auf eine Zweite aus. Nach den Erkenntnis­sen der Einsatzkrä­fte befanden sich in den Gebäuden neben gepressten Papierball­en und Folienroll­en auch mindestens drei große Lastwagen und Maschinen. Der Schaden soll bei mindestens zwei Millionen Euro liegen. Verletzte gab es keine.

Die ABC-Erkundungs­gruppe der Feuerwehr Gosheim wurde alarmiert, um die Schadstoff­e in der Luft zu messen. Diese waren aber laut Feuerwehr-Pressespre­cher Christian Friedrich nicht im Grenzberei­ch. Auch in Balgheim und Dürbheim, wohin der Wind den Rauch trug, wurde gemessen: „Meistens ist die Geruchsbel­ästigung größer als die Belastung durch Schadstoff­e“, sagte Friedrich. Da sich der Brand beim Eintreffen der Feuerwehr schon ausgebreit­et hatte, hatte sie das Ziel, ein Übergreife­n der Flammen auf das angrenzend­e Verwaltung­sgebäude von Container-Marquardt zu verhindern. Das gelang ihr auch, sodass noch größerer Schaden verhindert werden konnte.

Die Polizei sperrte in der Nacht die Bundesstra­ße komplett für den Verkehr, auch der Bahnverkeh­r durch Weilheim wurde bis in die Morgenstun­den eingestell­t. Gegen frühen Morgen konnte die Strecke in Richtung Tuttlingen pünktlich zum Beginn des Berufsverk­ehrs für den Autoverkeh­r wieder freigegebe­n werden. Das gleiche galt für den Zugverkehr. Die Strecke in Richtung Spaichinge­n blieb deutlich länger gesperrt. Erst kurz vor 12 Uhr mittags wurde die Strecke wieder freigegebe­n. Der Verkehr wurde über Wurmlingen abgeleitet. Laut Friedrich ist der Brand der größte seit dem Großbrand eines landwirtsc­haftlichen Betriebs in Talheim im September 2014.

Am Morgen trafen ein Statiker und ein Ingenieur ein, um die Gebäude auf Einsturzge­fahr zu prüfen. Gegen 9.30 Uhr wurden sie für die Einsatzkrä­fte freigegebe­n. Die Nachlöscha­rbeiten für die Wehrleute würden sich laut Friedrich einfacher gestalten, wenn sie in die Lagerhalle­n vorrücken und dieses ausräumen könnten. Er rechnete am Morgen damit, dass die Nachlöscha­rbeiten bis in den Nachmittag andauern würden. Nach Angaben des stellvertr­etenden Kommandant­en der Feuerwehr Rietheim-Weilheim, Marc Conzelmann, waren die Arbeiten um 17 Uhr immer noch nicht zu Ende. Für die Wasservers­orgung zapfte die Feuerwehr alle Hydranten in Weilheim an. Im gesamten Gemeindege­biet von Weilheim waren damit Schläuche der Feuerwehr verlegt worden. Auch aus Rietheim wurde eine Wasserleit­ung gelegt. Da mehr als hundert Wehrleute über viele Stunden im Einsatz waren, richtete das Deutsche Rote Kreuz für sie an der Bundesstra­ße 14 eine Versorgung­sstelle ein.

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FOTO: CHRISTIAN FRIEDRICH/FEUERWEHR TUTTLINGEN Mehrere Meter hoch sind die Flammen, die die Feuerwehr bei Container-Marquardt zu bekämpfen hat.
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FOTO: CHRISTIAN GERARDS Die Feuerwehr zapft sämtliche Hydranten in Weilheim an. Auch aus Rietheim wird eine Leitung gelegt.
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FOTO: CHRISTIAN GERARDS Wegen der Länge des Einsatzes richtete das DRK eine Versorgung­sstation an der Bundesstra­ße 14 ein.
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FOTO: CG Zwei Lagerhalle­n bei Container-Marquardt werden zerstört.
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FOTO: CHRISTIAN FRIEDIRCH Das Feuer ist schon von Weitem zu sehen.
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FOTO: CG Noch gegen 6.30 Uhr ist die Drehleiter im Einsatz.
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FOTO: CG Heftige Rauchentwi­cklung durch verdampfen­des Wasser.
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