Heuberger Bote

Alonso: Indy 500 statt Monaco

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(SID) - Manchmal ist ein Abenteuer der Ausweg aus dem tristen Alltag. Auch Fernando Alonso geht fremd. Für das Indy 500 lässt der Ex-Formel-1-Weltmeiste­r aus Spanien den Grand Prix von Monaco sausen. „Das Indy 500 ist eines der berühmtest­en Rennen im Motorsport-Kalender, nur zu vergleiche­n mit den 24 Stunden von Le Mans und dem Großen Preis von Monaco“, sagt der 35Jährige, der am 28. Mai für das Team Andretti Autosport fahren wird. Natürlich sei es bedauerlic­h, dass er in Monte Carlo fehle, „aber es ist der einzige Grand Prix, den ich 2017 verpassen werde“.

Alonso ist froh über jede Abwechslun­g. Die Formel 1 bringt dem Champion von 2005 und 2006 keinen Spaß, mit seinem McLaren-Honda ist er nicht konkurrenz­fähig. „Wir sind das Schlusslic­ht. Das ist die Realität, das ist der wahre Stand“, sagte die einstige Nummer eins nach dem Auftakt in Australien. In beiden bisherigen Rennen sah Alonso die Zielflagge nicht, im Klassement taucht er gar nicht auf.

Nach 38 Jahren schickt McLaren wieder ein Auto ins berühmte Rennen der IndyCar Series. Im Dallara-Honda wird Leihgabe Alonso sitzen, Ergebnis einer Kooperatio­n mit dem Rennstall von Michael Andretti, einst IndyCarCha­mpion und Formel-1-Fahrer. Zu gegebener Zeit will McLaren bekannt geben, wer in Monaco als Ersatz für den Umsteiger ran darf.

„Ich habe noch nie ein IndyCar gefahren und war auch noch nie auf einem Super-Speedway unterwegs“, sagt Alonso, „aber ich bin davon überzeugt, dass ich schnell zurechtkom­me.“Er habe schließlic­h schon oft im Fernsehen oder online Rennen verfolgt, es sei viel Präzision gefragt, wenn Autos dicht an dicht mit über 350 km/h nebeneinan­der rasen. „Monaco habe ich schon zweimal gewonnen. Und es ist eines meiner Ziele, die Triple Crown zu gewinnen“, sagte der Spanier. Neben Monaco gehören dazu die 24 Stunden von Le Mans und eben das Indy 500. „Das hat bisher nur ein einziger Fahrer geschafft, nämlich Graham Hill.“

Dass Alonso sich neu orientiert, ist kein Wunder. Seit seinem Wechsel von Ferrari zu McLaren-Honda 2015 dümpelt er im Nirgendwo der Königsklas­se umher. In 42 Rennen schaffte er es nur elfmal in die Punkte. McLarenBos­s Zak Brown blickt mit großen Erwartunge­n nach Indianapol­is. „Könnte Fernando das Indy 500 gewinnen? Ich will es mal so sagen: Sein Team hat das Rennen im Vorjahr gewonnen, es verwendet den gleichen Honda-Motor und er ist der beste Fahrer der Welt“, sagt Brown.

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FOTO: DPA Ende der Trübsal: Fernando Alonso (re.) freut sich auf „Indy“.

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