Heuberger Bote

Kinder erleben ein Wunder

In der Gosheimer „Villa Kunterbunt“schlüpfen „Osterküken“.

- Von Gisela Spreng

- Die Küken sind da. Die Kinder des Gosheimer Kindergart­ens „Villa Kunterbunt“sind total aus dem Häuschen. Sie können sich nicht satt sehen an den flauschige­n Knäueln in Gelb und Schwarz. „Heute Nacht sind sie geschlüpft“, sagt die Leiterin Waltraud Mager „Einige haben schon einen Namen. Das hier ist Martin.“Wer an ihrem Büro vorbeikomm­t, bleibt stehen und schaut durch die große Scheibe nach den flauschige­n Wonnepropp­en.

Die fünfjährig­e Liana und der sechsjähri­ge Melvin bekommen von Erzieherin Nicole Reiner so ein Mini-Küken in die kleinen Hände gedrückt. Sie taufen ihre Hühner-Babys spontan „Küki“und „Schwarzi“. Melvin zeigt sich als absoluter Experte in allen Küken-Fragen. Zur Frage wann die Küken geschlüpft seien, meint er cool: „Heute natürlich - die konnten ja gestern noch gar nicht aus dem Ei raus; da war ja erst der 20. Tag. Aber am 21. Tag sind sie in der Eischale fertig und können raus.“Liana weiß auch wie: „Sie picken mit dem Schnabel die Schale auf.“Und Melvin ergänzt: „Da ist so ein kleiner Eizahn dran, damit es besser geht. Jetzt brauchen sie den nicht mehr; der fällt dann ab.“

Nicole Reiner hat die Küken-Aktion zum zweiten Mal in der Villa organisier­t. Sie hat bei Edgar Reiner, dem Onkel ihres Ehemanns, in Deilingen den Brutappara­t ausgeliehe­n und hier in der Villa aufgebaut. „Wir haben mit den Kindern alles im Voraus besprochen. 76 Eier habe ich mitgebrach­t, darunter auch ein paar Tiroler, die der Onkel besonders liebt. Die ausgewachs­enen TirolerHen­nen haben eine tolle Federhaube auf dem Kopf.“

Vor drei Wochen durfte jedes Kind eines der Eier auf die Tabletts des Brutkasten­s legen, wo sie automatisc­h hin und her bewegt werden, damit sie nicht ankleben. Von Familie Mohr waren drei grüne Eier dabei.

Fachmann Melvin berichtet, wie sie ungefähr in der Halbzeit des Brutvorgan­gs bei konstanten 37,5 Grad ein paar Eier mit einer Glühlampe „durchleuch­tet“haben. „Da hat man genau gesehen, in welchem Ei ein Küken wächst. Wo keins drin war, war das Ei innen gleichmäßi­g hell. Und die Eier mit Küken drin waren ein bisschen dunkel und ein bisschen mehrhell.“

Nicole Reiner, Waltraud Mager und die anderen Erzieherin­nen wollen die Kinder teilhaben lassen an dem Wunder, wie in einem Ei ein kleines Huhn entsteht. „Viele Kinder haben nämlich keine Ahnung. Eier kennen sie aus dem Supermarkt und Hühner vom Fernsehen“, sagt die Leiterin und erzählt, wie sie mit den Kindern auch kleinen Fröschen zugesehen oder Blumensame­n beim Keimen beobachtet haben.

Langsam wird es Zeit für den Umzug

Wie lange die Küken dableiben dürfen, will Liana wissen. Höchstens noch zwei Wochen, meinen Mager und Reiner. Die Chefin merkt nämlich jetzt schon, dass es in ihrem Büro „streng riecht“, was Melvin so erklärt: „Babys stinken ja auch, wenn man sie nicht regelmäßig wäscht.“

Wo die Tiere dann hinkommen, wollen die Kinder wissen und erfahren, dass Nicole sie zur Uroma Maria Reiner bringt. „Die hält sie noch eine Weile im Stall, wo es schön warm ist. Dann dürfen sie raus auf die grüne Wiese zu den großen Hennen und dem Hahn.“Dass ihre Küken einmal „glückliche Hühner“werden, freut die Kinder. Dass die kleinen Hähne auch noch so lange mitmischen dürfen, bis sie schlachtre­if sind, werden sie noch erfahren.

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FOTO: GISELA SPRENG Melvin (6) und Liana (5) (von links) freuen sich über die frisch geschlüpft­en Küken in der Gosheimer Villa Kunterbunt.
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