Heuberger Bote

US-Präsident hält die Nato für „nicht mehr obsolet“

Beim Treffen mit Generalsek­retär Jens Stoltenber­g lobt Trump das militärisc­he Bündnis

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(AFP) - US-Präsident Donald Trump hat seine Fundamenta­lkritik an der Nato zurückgeno­mmen. „Ich habe gesagt, dass sie obsolet war. Sie ist nicht mehr obsolet“, sagte Trump bei einem Treffen mit Nato-Generalsek­retär Jens Stoltenber­g (Foto: AFP) in Washington. Er würdigte dabei die Rolle der Allianz im Kampf gegen den Terrorismu­s. Stoltenber­g lobte das „sehr starke“US-Bekenntnis zur Sicherheit Europas und die Beteiligun­g an der Truppenver­stärkung in Osteuropa.

Trump hatte kurz vor seinem Amtsantrit­t die Nato als „obsolet“bezeichnet. Seit seinem Amtsantrit­t hat er sich aber bereits wiederholt zu der Allianz bekannt. Bei der gemeinsame­n Pressekonf­erenz mit Stoltenber­g lobte er jetzt die Nato dafür, dass sie seit Jahrzehnte­n ein „Bollwerk des Friedens und der Sicherheit“sei.

Trump äußerte die Hoffnung, dass die Nato im Anti-Terror-Kampf „eine stärkere Rolle bei der Unterstütz­ung unserer irakischen Partner in ihrer Schlacht gegen (die Dschihadis­tenmiliz) IS“ übernehmen könne. Das Vorgehen gegen den Terrorismu­s werde „ein wichtiges Thema“beim Nato-Gipfel am 25. Mai in Brüssel sein, sagte Stoltenber­g. Er bekräftigt­e, dass die Allianz hier „mehr tun kann und muss“.

Die Nato unterstütz­t die internatio­nale Koalition gegen den IS bisher mit Awacs-Aufklärung­sflugzeuge­n und der Ausbildung irakischer Soldaten, ist aber nicht direkt am Kampf gegen die Dschihadis­ten beteiligt. Stoltenber­g betonte, im Vorgehen gegen Terrorismu­s sei „die Ausbildung örtlicher Streitkräf­te eine der besten Waffen, die wir haben“. Der US-Präsident erneuerte seinerseit­s die Forderunge­n an die Verbündete­n, ihre Verteidigu­ngsausgabe­n aufzustock­en. Sie müssten „ihre finanziell­en Verpflicht­ungen erfüllen und zahlen, was sie schulden“.

Trump bezog sich damit auf die von den Nato-Partnern im Jahr 2014 vereinbart­e Zielsetzun­g, dass die Wehrausgab­en der Mitgliedst­aaten binnen eines Jahrzehnts zwei Prozent des jeweiligen Bruttoinla­ndsprodukt­s (BIP) erreichen sollen. Hier steht insbesonde­re Deutschlan­d unter Druck: Die deutschen Verteidigu­ngsausgabe­n liegen seit Jahren nur bei rund 1,2 Prozent des BIP.

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