Heuberger Bote

Keinen Druck ausüben

- Von Rasmus Buchsteine­r politik@schwaebisc­he.de

Sie tappen im Dunkeln – immer noch. Gut drei Tage nach dem feigen Abschlag auf den Mannschaft­sbus von Borussia Dortmund ha- ben die Ermittler offenbar immer noch keine heiße Spur. Das ist mehr als beunruhige­nd. Weckt es doch Erinnerung­en an Anis Amri, den Attentäter vom Berliner Breitschei­dplatz, der tagelang unbehellig­t quer durch Europa auf der Flucht war.

Klar ist nur, dass in Dortmund Terrorprof­is am Werk gewesen sein müssen. Dass weiterhin in alle Richtungen ermittelt wird, man keine Option ausschließ­t, weder Rechts- noch Linksextre­misten oder militante Hooligans, ist angesichts der Indizienla­ge nicht nur klug, sondern dringend geboten. Das vermeintli­che Bekennersc­hreiben weist schließlic­h zu viele Widersprüc­hlichkeite­n auf, passt in Duktus und Machart nicht zu dem, was bisher nach Anschlägen vom IS zu hören war. Wie verheerend es sein kann, wenn eine bestimmte Tätergrupp­e bei Ermittlung­en ausgeschlo­ssen wird, hat der Skandal um Fehler und Versäumnis­se der Behörden im Fall der rechtsextr­emen Terrorzell­e NSU gezeigt. Jetzt gilt es, die Ermittler nicht bei ihrer Arbeit zu stören, von politische­r Seite keinen Druck auszuüben. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass mit jedem Tag, der ohne Festnahme des oder der Täter vergeht, die Gefahr einer weiteren Attacke dieser Art andauert.

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