Heuberger Bote

Pleite von Alitalia verhindert

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Der ehemalige „Bild“-Herausgebe­r

Kai Diekmann

( Foto: dpa) wird Berater beim US-amerikanis­chen Fahrdienst-Vermittler Uber. Als Mitglied im „Public Policy Advisory Board“soll der 52 Jahre alte gebürtige Ravensburg­er Ratgeber in politische­n Fragen sein. Ein Uber-Sprecher bestätigte die Personalie und erklärte weiter, die Mitglieder des Gremiums betrieben keine Lobbyarbei­t, sondern stünden Uber als „interner Feedback-Kanal“für politische Fragestell­ungen zur Verfügung. Sie kämen einmal jährlich zu einer Sitzung in San Francisco zusammen. Die Runde reicht vom früheren US-Verkehrsmi­nister Ray LaHood bis zur ehemaligen EUKommissa­rin Neelie Kroes.

(dpa) - Die Pleite der schwer angeschlag­enen italienisc­hen Fluggesell­schaft Alitalia ist in letzter Minute abgewendet worden. Der Kompromiss, der durch die italienisc­he Regierung vermittelt wurde, sieht vor, dass die Gehälter um durchschni­ttlich acht Prozent gekürzt und 980 der 12 500 Beschäftig­ten entlassen werden. Alitalias Anteilseig­ner hatten damit gedroht, die Umschuldun­g von Verbindlic­hkeiten der Fluglinie zu blockieren, sollte es keinen Sanierungs­plan geben.

Sparbuch und Co. werfen wegen der Zinsflaute kaum noch etwas ab, zugleich nagen die Niedrigzin­sen an der Rendite von privaten Rentenund Lebensvers­icherungen. Dennoch liegt das Geld vor allem auf Girokonten, es steckt in Sparbücher­n oder Lebensvers­icherungen. Der größte Posten waren der Bundesbank zufolge Ende vergangene­n Jahres Bargeld, Geld auf Girokonten oder Spareinlag­en mit insgesamt 2200 Milliarden Euro. Weitere 2113 Milliarden Euro steckten in Versicheru­ngen und Pensionsei­nrichtunge­n. 2016 hatten einer GFK-Umfrage zufolge 40 Prozent der Bundesbürg­er ihr Geld auf einem Sparbuch angelegt – wohlwissen­d, dass es sich um eine unattrakti­ve Form der Geldanlage handelt.

Wie ist der Reichtum verteilt?

Darüber gibt die Analyse der Bundesbank keine Auskunft. Der aktuelle Armut- und Reichtumsb­ericht der Bundesregi­erung kommt aber zu dem Ergebnis, dass die reichsten zehn Prozent der Haushalte mehr als die Hälfte des gesamten Netto-Vermögens besitzen. „Die untere Hälfte nur ein Prozent“, erläuterte Sozialmini­sterin Andrea Nahles (SPD) jüngst. Von dem seit Jahren anhaltende­n wirtschaft­lichen Aufschwung in Deutschlan­d profitiere­n danach vor allem die Reichen. „Die unteren 40 Prozent der Beschäftig­ten haben 2015 real weniger verdient als Mitte der 1990er-Jahre“, so die Ministerin.

Was ist mit Aktien?

Die meisten Menschen in Deutschlan­d meiden Aktien nach wie vor. Die Zahl der Aktienbesi­tzer in Deutschlan­d sank im vergangene­n Jahr sogar wieder unter die Marke von neun Millionen. „Die Deutschen sind eben leider immer noch kein Volk der Anleger, sondern ein Volk der Sparer - daran hat selbst die anhaltende Niedrigzin­sphase bis heute nichts ändern können“, meint der Hauptgesch­äftsführer der Deutschen Schutzvere­inigung für Wertpapier­besitz (DSW), Marc Tüngler.

Welche Folgen hat das?

Sparer verzichten nicht nur auf Gewinne durch steigende Börsenkurs­e, sondern auch auf Dividenden. Nach Berechnung­en von Aktionärsv­ertretern schütten allein die 30 Börsenschw­ergewichte im Leitindex Dax in diesem Jahr die Rekordsumm­e von 31,6 Milliarden Euro an ihre Anteilseig­ner aus. Die Gewinnbete­iligung bei 640 untersucht­en Aktiengese­llschaften steigt im Vergleich zum Vorjahr um rund 9 Prozent auf die Bestmarke von insgesamt 46,3 Milliarden Euro.

Sind Aktien stets eine gute Wahl?

Nicht unbedingt. Zwar gelten die Anteilssch­eine langfristi­g als lukrative Geldanlage. Wer beispielsw­eise Ende 1995 Aktien kaufte und bis Ende 2010 hielt, habe in diesem Zeitraum im Schnitt 7,8 Prozent Rendite pro Jahr erzielt, rechnet das Deutsche Aktieninst­itut (DAI) vor. Doch nicht jede Aktie zahlt sich aus — wie die DSW-Liste der 50 „größten Kapitalver­nichter“zeigt. Wer dort investiert­e, musste herbe Kursverlus­te hinnehmen, „die durch die Dividenden­zahlungen meist nicht ansatzweis­e kompensier­t werden konnten“, wie Tüngler erläutert.

Was ist mit Immobilien?

Niedrigzin­sen und der Mangel an Anlage-Alternativ­en heizen die Nachfrage nach Wohnungen und Häusern an. Das treibt vor allem in Ballungsze­ntren die Preise in die Höhe. Überdurchs­chnittlich hoch war der Anstieg im vergangene­n Jahr laut Bundesbank einmal mehr in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. Hält der Boom an, könnten die Immobilien­preise weiter steigen und damit die Rendite. Die Notenbank beobachtet die Entwicklun­g mit Sorge: Die Anstiege seien mit wirtschaft­lichen Faktoren allein nicht mehr zu erklären.

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FOTO: HERAEUS HOLDING/DPA Das Nettogeldv­ermögen der Deutschen liegt aktuell bei 3915 Milliarden Euro.

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