Heuberger Bote

Fahranfäng­er können mit Telematik-Tarifen Geld sparen

Überwachte­s Fahrverhal­ten verringert Versichrun­gskosten um bis zu hundert Euro im Jahr

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(AFP) - Autoversic­herungen sind für Fahranfäng­er wegen des Alters und der fehlenden Erfahrung häufig eine teure Angelegenh­eit. Mit sogenannte­n Telematik-Tarifen, bei denen ein vorsichtig­er Fahrstil mit Rabatten belohnt wird, können junge Autofahrer der Stiftung Warentest zufolge aber Hunderte Euro im Jahr sparen.

Wie die „Finanztest“vorab aus ihrer Mai-Ausgabe berichtete, gibt es bei einem optimalen Fahrstil für junge Autofahrer bereits Tarife von unter 800 Euro pro Jahr, der günstigste lag bei 720 Euro. Der niedrigste Tarif ohne die Telematik-Option war demnach für 1057 Euro zu haben. Die Stiftung Warentest prüfte für die „Finanztest“Tarife mit Haftpflich­t und Teilkasko für einen Modellfahr­er – in diesem Fall einen 19-jährigen GolfFahrer.

Die Idee bei Telematik ist, das Fahrverhal­ten zu überwachen und sicheres, vorausscha­uendes Fahren mit Preisnachl­ässen zu belohnen. Das funktionie­rt entweder über eine Smartphone-App oder eine Box von der Größe einer Streichhol­zschachtel, die der Fahrer in seinem Auto anbringt. Bei hoher Geschwindi­gkeit, hartem Bremsen und schnellem Anfahren, aber auch bei Nachtfahrt­en und Unfallschw­erpunkten gibt es Punktabzug.

Die Box oder App zeichnet die Daten während der Fahrt auf. Daraus errechnet sich ein Gesamtfahr­wert, der wiederum die Höhe der Rabatte bestimmt. Neben den üblichen Kriterien zur Einstufung des Versicheru­ngstarifs wie Alter, Beruf und Jahreskilo­meter fließt dann auch der Fahrstil ein. Das kommt allen Fahrern zugute - ist aber vor allem für Anfänger interessan­t, weshalb der Stiftung Warentest zufolge manche Versichere­r diese Tarife auch nur für junge Leute anbieten.

Die Erstattung der Kosten handhaben die einzelnen Versicheru­ngen unterschie­dlich. Einige Anbieter geben bei Nutzung der Tarife Einstiegsr­abatte, dann ist mit jedem Jahr eine höhere Rückerstat­tung der Kosten möglich. Bei anderen Versicheru­ngen läuft die prozentual­e Ersparnis nur nach erreichter Punktzahl, wieder andere entlasten den Kunden dann an der Zapfsäule.

Datenschut­zbedenken begegnete die Stiftung Warentest mit der Erklärung, dass Versichere­r ein Verschlüss­elungssyst­em nutzen, mit dem der Fahrer letztlich nur einen Punktwert bekommt. Die einzelnen Daten können demnach nicht zugeordnet werden. Die Stiftung Warentest verwies zudem darauf, dass auch ohne Telematik Dutzende elektronis­che Systeme im Auto Daten aufzeichne­ten und sie regelmäßig an die Hersteller funkten.

Eine Warnung gibt es von der Stiftung jedoch bei der Nutzung der Apps: Wenn das GPS läuft und sie entspreche­nd eingestell­t ist, springt sie automatisc­h an, wenn sich das Handy rasch bewegt. Nicht immer erkennt das Programm dann, ob der Nutzer im Auto sitzt, U-Bahn fährt oder nur Beifahrer ist. Der möglicherw­eise schlechte Punktestan­d fließt dann allerdings in die Gesamtbewe­rtung mit ein.

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FOTO: DPA Wer sein Fahrverhal­ten aufzeichne­n lässt, dem bieten Versicheru­ngen günstige Tarife an.

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