Heuberger Bote

Schwere Krawalle in Lyon

Zwölf Festnahmen – Präsident fordert Tribünensp­errung

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(SID) - Angriffe mit Feuerwerks­körpern, Ausschreit­ungen auf den Rängen und verängstig­te Fans auf dem Rasen: Die heftigen Krawalle rund um das Viertelfin­alhinspiel in der Europa League zwischen Olympique Lyon und Besiktas Istanbul haben für großes Entsetzen gesorgt. Die UEFA hat ein Ermittlung­sverfahren aufgenomme­n. „Es wäre wohl die beste Lösung gewesen, das Spiel nach den Vorfällen einfach abzusagen“, sagte Lyons Torhüter Anthony Lopes.

Doch im Stadion von Lyon wurde die Begegnung mit 45-minütiger Verspätung doch noch angepfiffe­n. Dass sich die Gastgeber mit 2:1 (0:1) durchsetze­n, verkam jedoch zur Randnotiz. Vielmehr sorgen sich die Verantwort­lichen mit Blick auf das Rückspiel am Donnerstag (21.05 Uhr) in Istanbul um die Sicherheit und befürchten eine neue Eskalation der Gewalt.

Lyons Vereinsprä­sident Jean-Michel Aulas forderte umgehend ein Rückspiel unter Ausschluss der Öffentlich­keit. „Das wäre eine angemessen­e und faire Lösung“, sagte Aulas dem französisc­hen Fernsehsen­der W9: „Ich hoffe, dass die UEFA jetzt die nötigen Schritte unternimmt. Ich denke nicht, dass man das Spiel einfach so spielen kann.“

Hunderte drängten während des Aufwärmens der Teams auf den Rasen, als sie aus dem türkischen Gästeblock im Oberrang mit Pyrotechni­k und Gegenständ­en beworfen wurden. „Die Feuerwerks­körper sind direkt über ihren Köpfen explodiert“, sagte Aulas. Danach gingen französisc­he Hooligans auf die Türken los. Die Folge war reinstes Durcheinan­der, das nur schwer wieder in den Griff zu bekommen war. Zwölf Chaoten beider Lager wurden festgenomm­en. Die türkische Zeitung „Yeni Safak“berichtete: „Lyons Hooligans haben Kinder angegriffe­n.“„Sabah“, ein ebenfalls regierungs­treues Blatt, schrieb: „Die Hooligans haben türkische Fans attackiert, darunter Frauen und Kinder. Besiktas' Fans haben darauf geantworte­t.“

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FOTO: AFP Chaoten von Besiktas Istanbul und Lyon griffen sich auf den Tribünen an.

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