Rund um die schönste Dorfkirche der Welt
Eine schöne Osterwanderung in Oberschwaben führt zur Wallfahrtskirche in Steinhausen bei Bad Schussenried
in Erinnerung. Nach dem Kreuz geht es links auf einem geteerten Feldweg entlang. Hier rückt linker Hand erstmals der hoch aufragende Turm der Steinhauser Wallfahrtskirche ins Blickfeld.
Nach wenigen Hundert Metern geht es rechts auf einem asphaltiertem Weg zwischen Äckern und Wiesen leicht bergan Richtung Waldrand. Kurz davor steht unter einem Baum ein weiteres, diesmal eisernes Wegkreuz. Der Blick zurück fällt auf Muttensweiler mit seiner Kirche St. Jakobus. Sie wurde 1750/51 vom Kloster Schussenried erbaut und ist das Erstlingswerk des Klosterbaumeisters Jakob Emele.
Am Waldrand angekommen, geht es links immer am Wald entlang. Eine Sitzbank, die nach einer Baumgruppe links des Weges auftaucht, eröffnet einen wunderbaren Blick hinunter nach Muttensweiler, über das Rißtal hinweg bis nach Unteressendorf. Bei guter Fernsicht erheben sich dahinter die Gipfel der Allgäuer Alpen. Immer den Steinhauser Kirchturm im Blick geht es weiter am Wald entlang. Eine kreisförmige, schwarz verkohlte Fläche mitten auf der Wiese zeigt an, wo am Abend des ersten Fastensonntags das Funkenfeuer loderte. Ein geteerter Weg führt nun rechts hinauf Richtung Wald zum höchsten Punkt des Rundgangs. Aus 633 Metern – so kündet es das Schild an einem Baumstamm – blickt man in die Weite. Äcker, Wiesen, sanfte Hügel, dazwischen die beiden Dörfer Muttensweiler und Steinhausen mit ihren Kirchtürmen.
Nun geht es ein Stückchen in den schattigen Wald hinein auf dem ausgeschilderten Ferdinand-Buttschardt-Wanderweg, wo man sich aber schon bald wieder links Richtung Steinhausen hält. Schon bald kommt die „schönste Dorfkirche“wieder in den Blick. Bevor es nach einiger Zeit links Richtung Dorf hinuntergeht, empfiehlt es sich für alle Hobbyfotografen, ein Stück geradeaus auf die gegenüberliegende Wiese zu gehen. Von dort aus lassen sich wunderbare Motive von der imposanten Barockkirche schießen, die sich wie ein mächtiger Fingerzeig zwischen den klein erscheinenden Häusern Richtung Himmel erhebt.
In Steinhausen angekommen, empfiehlt sich auf jeden Fall die Besichtigung der Kirche, die von 1728 bis 1733 für die Reichsabtei Schussenried erbaut wurde. Geplant wurde sie von Dominikus Zimmermann. Die beeindruckenden Deckenfresken stammen von seinem älteren Bruder Johann Baptist Zimmermann. Der kleine Brunnen vor der Alten Schule auf der anderen Straßenseite ist während der Osterzeit als Osterbrunnen wunderbar geschmückt. Wem die Lust nach einer Einkehr steht, findet in Steinhausen Möglichkeiten dazu. Zurück geht es auf dem Fuß- und Radweg neben der Landstraße Richtung Muttensweiler. Bildstöcke an der Straße, einer davon mit dem auferstandenen Christus, stellen den unmittelbaren Bezug zu Ostern her.