Heuberger Bote

Nicht alle Mitarbeite­r wollen mehr Verantwort­ung

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Die Digitalisi­erung verändert die Arbeitswel­t und gibt Mitarbeite­rn mehr Freiheit zur Gestaltung. Flexible Arbeitszei­ten und Homeoffice setzen sich langsam durch. Eine neue Befragung des Instituts zur Zukunft der Arbeit zeigt: Jeder fünfte Arbeitnehm­er (21 Prozent) hat mittlerwei­le flexible Arbeitszei­ten. Etwas mehr Menschen arbeiten gar nicht mehr ständig im Büro, sondern verfügen über die Option, im Homeoffice tätig zu sein. Bei 14 Prozent der Befragten ist Arbeit im Homeoffice immer möglich, bei 18 Prozent zum Teil.

Immer nur Anweisunge­n vom Chef ausführen? Auch das ist langsam vorbei. Sechs von zehn Arbeitnehm­ern (60 Prozent) verfügen bei der Gestaltung ihrer Arbeit über ein hohes Maß an Autonomie. Gleichzeit­ig sagen fast drei von vier Beschäftig­ten (72 Prozent), dass sie ein hohes Maß an Verantwort­ung tragen.

Die Studie zeigt aber auch: Ob es Homeoffice gibt oder nicht, hat letztendli­ch keinen direkten Einfluss auf die Zufriedenh­eit der Mitarbeite­r. Es komme vielmehr immer auf die Präferenze­n der Arbeitnehm­er an, erklärte Prof. Hilmar Schneider vom Institut zur Zukunft der Arbeit auf der Tagung „New Work Experience“in Berlin. Beschäftig­te, die gerne selbst Verantwort­ung tragen, werden Freiheiten im Berufslebe­n wie Homeoffice oder flexible Arbeitszei­ten gerne nutzen wollen. Wer jedoch nicht gerne Verantwort­ung übernimmt, schreckt davor eher zurück.

Zukünftig sei es deshalb vor allem entscheide­nd, dass Mitarbeite­r die Form der Arbeitsges­taltung vorfinden, die am besten zu ihnen passt. Ein Beispiel: Laut der Befragung ist derzeit mehr als jeder Zweite (55 Prozent) mit seiner Regelung zum Thema Homeoffice unzufriede­n. Rund jeder Zweite (49 Prozent) hat kein Homeoffice und ist deshalb unzufriede­n. Umgekehrt gibt es eine Minderheit von sechs Prozent, die im Homeoffice arbeiten kann – die es allerdings gar nicht will.

Für die Studie wurden 3034 Menschen aus Deutschlan­d befragt, darunter 1725 Arbeitnehm­er. Die Untersuchu­ng des Instituts zur Zukunft der Arbeit wurde in Kooperatio­n mit dem Businessne­tzwerk Xing vorgenomme­n.

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