Blühinseln für Bienen sind Unsinn
Zum Interview „Ertrag geht dramatisch zurück, wenn Bienen nicht bestäuben“(11.4.): Es ist ärgerlich, dass Dr. Frank Neumann Reklame macht, Blühstreifen und Blühinseln anzulegen, um Bienensterben zu verhindern. Er weiß doch ganz genau, dass Bienen einen Aktionsradius von maximal drei Kilometern haben. Bestimmte Schmetterlingsarten sind in noch kleineren Räumen aktiv. Es wird damit genau das fabriziert, was die Biologen Verinselung nennen. Die Distanzen der Biotope und der sich hier tummelnden Insekten sowie die Vernetzung zum genetischen Austausch müssen unbedingt beachtet werden. Blühmischungen auf nicht geeigneten Böden auszubringen verändert auch die natürliche Zusammensetzung des Artenspektrums. Nicht umsonst wird im Rahmen der Bebauungsplanung vorgeschrieben, autochthones (einheimisches) Pflanzgut zu verwenden.
Gerade Flächen, die nicht intensiv genutzt werden, sollten besser ausgemagert werden, um wieder eine Pflanzenvielfalt hervorzubringen, die für die verschiedenen Insektenarten förderlich ist. Das, was hier Dr. Frank Neumann verkündet, ist Beruhigung und glatte Irreführung der Leser. Landwirte sprechen in diesem Zusammenhang vom Ansäen von „Psychotopen“für die Stadtbevölkerung. Anstatt den Landwirten wieder beizubringen, wie man Bienen hält, sollen irgendwo in der Maislandschaft Blühinseln entstehen. Welch ein Unsinn!
Herbert Kleiner, Argenbühl gefunden! Betroffen waren in erster Linie Milliarden von Hühnern, Puten und Enten in geschlossenen Massentierhaltungen. Die Geflügelpest zirkuliert chronisch in den Massentierhaltungen Chinas und anderer südostasiatischer Länder und wird immer wieder durch weltweiten Geflügelhandel verbreitet. Mit Flugzeugen und Lastwagen werden Küken, Schlachtgeflügel, Federn und andere Produkte international transportiert. Massentierhaltungen können unbemerkt infiziert sein, besonders wenn das Geflügel gegen Geflügelpest geimpft ist. So gelangen infektiöser Kot, Kadaver und Federn in die Umwelt. Wildvögel, besonders die empfänglichen Wasservögel können sich anstecken, wenn Viren in Gewässer gelangen.
Die weltweit agierende Geflügelindustrie nimmt Einfluss auf die Politik und so werden die Wildvögel zum Sündenbock gemacht. Zum Opfer wird auch das Freilandgeflügel, das sinnlos eingesperrt werden muss. Viele Tiere leiden sehr unter dem Verlust ihrer gewohnten Freiheit und werden krank im Stall. Immer mehr Freilandhalter geben auf – ganz im Sinne der Agrarindustrie, die sie als lästige Konkurrenz loswerden will. Und so sind trotz Ende der Stallpflicht in vielen Regionen die Eier knapp.
Das Damoklesschwert einer erneuten Stallpflicht bleibt bestehen, denn die Rechtslage auf EU- und Bundesebene geht fälschlich weiter von der Wildvogel-These aus.
Karin Ulich, Sigmarszell