Tote bei Einsturz von Müllkippe in Sri Lanka
(AFP) - Beim Einsturz einer Müllkippe in Sri Lanka sind mindestens 28 Menschen ums Leben gekommen und Hunderte weitere obdachlos geworden. Drei Tage nach dem Unglück am Stadtrand von Colombo wurden rund 1700 Menschen in Notunterkünften in Schulen untergebracht, wie die Behörden am Montag mitteilten. Hunderte Soldaten suchten in den Abfall- und Trümmerbergen weiter nach Überlebenden, Hoffnung gab es jedoch kaum noch. Die 90 Meter hohe Müllhalde in Kolonnawa am nordöstlichen Stadtrand von Colombo war am Freitag nach starken Regenfällen ins Rutschen geraten. Der Müll begrub Häuser und Menschen unter sich. Bis Montag wurden nach neuen Angaben 28 Leichen geborgen, unter den Todesopfern waren auch Kinder und Jugendliche. Zuvor war von 26 Toten die Rede gewesen. Mehrere Menschen werden noch vermisst.
„Wir setzen die Suche fort“, sagte der Militärsprecher Roshan Seneviratne. „Wir haben aber nicht viel Hoffnung, unter diesen Bedingungen noch jemanden lebend zu finden.“
Nach Angaben der Polizei wurden 145 Hütten und Häuser zerstört. Mehr als 400 Familien wurden in Notunterkünften untergebracht.
Die Müllkippe von Kolonnawa wächst täglich um rund 800 Tonnen Müll, insgesamt werden dort etwa 23 Millionen Tonnen Abfall gelagert. Gesundheitsexperten warnen seit Langem vor den Gefahren. Das srilankische Parlament hatte erst kürzlich die Schließung der Müllhalde verlangt. Es gibt Pläne zum Bau eines Kraftwerks, mit dem durch die Verbrennung des Mülls Energie gewonnen werden soll.