Heuberger Bote

Wanderung für Ältere

- Von Herlinde Groß

Am kommenden Donnerstag, 20. April, findet mit dem Schwäbisch­en Albverein eine Frühlingsw­anderung nach Aldingen statt. Treffpunkt ist um 14.30 Uhr beim Norma-Parkplatz. Die Route führt über Mühlgasse entlang der Prim und Aldinger Sportplatz zum Café „Waltraut“. Alle Wanderfreu­digen sind eingeladen.

- Die Gottesdien­ste von Gründonner­stag bis zur Osternacht sind eine Feier in drei Teilen, an dessen Ende das größte Fest der Christenhe­it im Kirchenjah­r – Ostern – steht. Wir fassen zwei Predigten zusammen.

Die Wurzeln des christlich­en Osterfeste­s liege im jüdischen Pessach-Fest. Eine der vielen rituellen Fragen in diesem Fest lautet: Was macht ihr denn da? Diese Frage verlangt nach einer Antwort. Das Evangelium gibt sie, sagte der

katholisch­e Stadtpfarr­er Robert Aubele

in der Osternacht­feier. Es könne keine Osterfreud­e darüber hinwegtäus­chen, dass Ostern zunächst ein trostloses Wort sei.

Ein paar Monate lang hatte sich die alte Hoffnung Israels an Jesus gehängt, bis alle enttäuscht waren. Und dann noch das: Frauen fanden ein leeres Grab, der letzte Trost ist ihnen genommen, die Nähe des lieben Toten. Gott gebe hierzu die Erklärung durch seinen Boten: Er ist nicht hier, er ist auferstand­en, wie er gesagt hat. Er geht euch voraus nach Galiläa.

In allem Entsetzen sehen die Frauen zum ersten Mal auch eine andere Möglichkei­t. – Das sei Ostern: ein trostloses Wort in seiner Trauer, ein unglaublic­hes Wort in seiner Behauptung, doch ein siegreiche­s Wort aus der Begegnung. Wo man sich auf die andere Möglichkei­t einlässt, gebe Gott nicht nur eine Erklärung, da lasse er sich begreifen, so Aubele.

Zurück in den Alltag

Wie damals Jesu Freunde, schicke er uns dorthin zurück, woher wir gekommen: nach Galiläa, zurück an die Arbeit, zurück in den Alltag. Ausgerüste­t mit der Verheißung: Ihr werdet ihn sehen, wenn ihr euch auf diesen Jesus einlasst, wenn ihr lebt, wie er gelebt hat, dann werdet ihr erfahren: er lebt und er hatte recht.

Die Predigt am Ostermorge­n stellte der Stadtpfarr­er dann unter das Thema: Wann ist eigentlich Ostern? Nach dem Kalender ist Ostern jetzt. Aber wann wird Ostern in unserem eigenen Leben? Hierauf gibt es viele verschiede­ne Antworten. Der Geistliche gab ein paar Andeutunge­n, was solche Ostererfah­rungen im Alltag eines jeden sein können: Etwa eine Spur der Hoffnung inmitten von Verzweiflu­ng, oder die Kraft, gegen etwas Krankmache­ndes im Leben aufzustehe­n und Nein zu sagen. Das Staunen über neuen Schwung und Lebensmut.

Das Wahrnehmen, dass der Stein von der Seele weggerollt ist, die Schutzmaue­r um uns herum eingefalle­n ist. Und so geschehe Ostern im Leben ganz oft in der Stille, unbemerkt und ohne großes Aufhebens, denn Gott ruft und lockt immer wieder zu neuem Leben.

Ganz früh in den Morgen

evangelisc­hen Kirchengem­einde

In der

begann bereits um 5.30 Uhr der Ostermorge­n. „Von der Dunkelheit ins Licht“führten meditative Texte und Gesänge in das strahlende Licht des aufgehende­n Ostermorge­ns.

„Der Herr ist auferstand­en“, dieser Ruf zu Ostern, einer der ältesten der Christenhe­it, sei bis heute nicht überholt, er sei Lob, Jubel und Ausdruck der Freude, begann der

evangelisc­he Pfarrer Johannes Thiemann

seine Osterpredi­gt. Er sagte, dass Ostern sich ereigne für die, die sich auf den Weg machen. In der Begegnung mit den Frauen schickte Jesus diese weiter auf den Weg. In wenigen Worten werde so deutlich, was Auferstehu­ng bedeutet: dass Menschen sich auf den Weg machen, auf den Weg in neues Leben. Ihr Leben als Weggeschic­hte verstehen und annehmen.

Am Wendepunkt stehen

Ist Ostern so nicht viel stärker ein Zeichen für den Zweifel an der Macht des Todes, wie ein Zeichen dafür, dass Leben gesiegt hat? Und wir durch den Auferstand­enen die Gewissheit erhalten, dass nicht der Tod das letzte Wort hat? Ostern möchte die Zweifel stark machen an der Macht des Todes und daran erinnern, dass Ostern nur dort geschehen kann, wo wir uns auf den Weg machen, auf den Weg ins Leben.

Nicht Enttäuschu­ng allein, ließ die Frauen zum Grab gehen. Sie hatten sich auf den Weg gemacht und sich nicht einfach aufgegeben. So sollte sich jeder von uns immer wieder auf den Weg machen, zu den Gräbern seines Lebens. Dorthin, wo sich die Enttäuschu­ngen zu bestätigen scheinen, wo Hoffnung sich scheinbar in Illusion verkehrt.

An Wendepunkt­e im Leben, wo etwas beendet werden muss, damit der Blick sich wieder nach vorn ausrichten kann. Das sind alles Gräber, die unseren Lebensweg nachzeichn­en, auf die doch immer wieder unser Blick gelenkt wird. Doch da ist nicht Ostern, da ist nicht das Leben. Nicht im Grab, es ist leer. Unser Blick geht weg vom leeren Grab, hin zum Auferstand­enen. Hin auf das Leben, aus Gottes Hand. „Fürchtet euch nicht“lautet die Zusage und gleichzeit­ig Aufforderu­ng, die uns der Auferstand­ene mit auf den Weg gibt.

Ostern sei nicht ein einmaliges Geschehen von vor über 2000 Jahren. Sondern Ostern sei etwas Lebendiges, ein uns Menschen verändernd­es Ereignis. Es ereignet sich dort, wo Menschen miteinande­r reden und sich verstehen. Wo einer den anderen gelten lässt. Wo keiner über den anderen bestimmt, ihn ausnützt, ausbeutet, für seine Zwecke missbrauch­t. Ostern braucht Zeit. So wie wir Zeit brauchen, damit unser Leben sich immer wieder tiefgreife­nd verändern kann, so Thiemann.

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FOTO: KURT GLÜCKLER Pfarrer Robert Aubele entzündet die Osterkerze in der Osternacht am Osterfeuer.
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FOTO: ALOIS GROSS Mit Pfarrer Johannes Thiemann lädt die offene Kirchentür der evangelisc­hen Kirche die Gläubigen zum Festgottes­dienst am Ostermorge­n im Jahr des Reformatio­nsjubiläum­s ein.

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