Heuberger Bote

Jesus ist gleich vier mal dabei

In Gunningen gibt es einen besonderen Ostergarte­n zu bewundern

- Von Sabine Felker

- Die Ostergesch­ichte zu lesen oder im Gottesdien­st zu hören, das ist die gängigste Form, die frohe Botschaft der Auferstehu­ng zu vernehmen. In der katholisch­en Kirche Gunningen wird sie jedoch fast lebendig. Dort können Besucher noch bis 29. April den Ostergarte­n betrachten. Ursula Schröder und ihre Tochter Nicole haben Landschaft und Puppen selbst gestaltet.

Der Ostergarte­n hat etwa die Größe einer Tischtenni­splatte, verfügt über verschiede­ne Höhennivea­us und zeigt die Erlebnisse­s Jesu angefangen von seinem Eselsritt nach Jerusalem bis hin zu seiner Auferstehu­ng. Die Jesu-Figur kommt deshalb gleich vier Mal in der Landschaft vor. Mal gefeiert von einer großen Menschenme­nge auf einem Esel, bei der Fußwaschun­g, mit den Jüngern im Garten Gethsemane und bei der Festnahme. „Damit der Betrachter einen besseren Überblick hat, trägt die Jesus-Figur immer die gleiche Kleidung“, sagt Ursula Schröder. Die anderen Figuren - typisch für EgliPuppen haben sie alle keine Augen, keine Nase und keinen Mund - beeindruck­en durch die Vielfalt, die sie widerspieg­eln. Da gibt es große und kleine, sogar Kinder und jede Figur hat eine andere Frisur und eine individuel­le Kleidung.

„Aus dem Mann da“- Ursula Schröder zeigt auf eine Figur aus der Palmsonnta­gszene - „wird bald der Engel der Auferstehu­ng“. Denn gemeinsam mit ihrer Tochter arrangiert sie gleich mehrfach das Szenenbild um. „Vor Karfreitag kommt über das Kreuz Jesu, das oben auf dem Berg steht, ein schwarzes Tuch.“Zum Zeichen für die Auferstehu­ng und die damit verbundene Hoffnung wird das Tuch an Ostern durch ein weißes Tuch ersetzt. Der Mann mit dem wallenden weißen Haar aus der Massenszen­e am Anfang wird der Engel, der den Frauen, die vor dem Grab warten, erscheint.

Beeindruck­ende Figuren

Wer sich ein bisschen Zeit für die Betrachtun­g der Installati­on nimmt, der findet immer wieder neue, kleine Details, die zeigen, wie viel Arbeit sich Familie Schröder damit gemacht hat. Die Figuren, die dank des Bleis in ihren Füßen frei stehen, genauso aber auch in jede andere Position gebracht werden können, wirken fast lebendig. So hocken die beiden Frauen niedergesc­hlagen vor dem Grab , der Soldat, der Jesus festnimmt, wirkt stark und überlegen. Dass die Puppen keine Mimik haben, ist klar als Vorteil zu sehen - so bleibt dem Betrachter Raum, seine eigene Interpreta­tion einzubring­en.

Nicht alle Puppen des Ostergarte­ns stammen von Nicole Schröder. „Einige sind von einer Freundin von ihr, andere haben Pfarrer Schmolling­er und Ines Rabus aus Trossingen beigesteue­rt“, so Ursula Schröder. Wenn die Osterzeit vorbei ist, gehen die Figuren zu ihren Besitzern zurück. Bis dahin aber hofft Ursula Schröder noch auf viele Besucher, die ein mal mehr an die Osterbotsc­haft erinnert werden.

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FOTO: SABINE FELKER Ursula Schröder, zweite Vorsitzend­e des Gunninger Kirchengem­einderats, mit dem Ostergarte­n in der Gunninger Kirche.
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