Angebot für Demenzerkrankte wird ausgeweitet
Christliche Sozialstation Tuttlingen bietet pro Woche vier Gruppen an
(ajs) - Die Christliche Sozialstation Tuttlingen bietet ab sofort Betreuungsgruppen für Demenzerkrankte an. Damit will die Sozialstation auf den steigenden Bedarf reagieren.
Seit Januar bietet die Katholische Sozialstation Tuttlingen einmal pro Woche eine Betreuungsgruppe für demenziell erkrankte Menschen an. Doch dieses Angebot decke den Bedarf bei weitem nicht ab, sagt Klaus Stuhlmüller. Er berät die Christliche Sozialstation, die das Angebot mit vier weiteren wöchentlichen Gruppen erweitert. Damit sollen die Menschen unterstützt werden, die ihre Angehörigen pflegen. „Der größte Pflegedienst in Deutschland sind die Familien“, stellt Stuhlmüller klar. Doch bei aller Liebe, aller Fürsorge und allem Engagement, jeder bräuchte mal eine Pause, Zeit für sich. Und genau das könne mithilfe der neuen Betreuungsgruppen erreicht werden.
Pflegende entlasten
Vier Gruppen gibt es, montags, dienstags und freitags und – „das ist die Besonderheit“– eine ganztägige Gruppe am Sonntag. „Dadurch wollen wir die Pflegenden entlasten.“Und die Erkrankten aus ihrem Alltag holen. Wichtig aber sei auch, so Stuhlmüller, dass die Menschen solche Angebote auch wahrnähmen. „Man muss ihnen ganz oft sagen: ,Trau dich’.“
Wer seine Angehörigen nicht selbst bringen kann, für den steht ein Fahrdienst zur Verfügung. Dadurch sei es auch möglich, körperlich eingeschränkte Menschen zu den Treffen zu holen. Der Ablauf in den Gruppen ähnelt sich jede Woche. Nach einer Begrüßung stehen verschiedene Angebote auf dem Programm, Spiele machen, Gedächtnisübungen oder auch mal ein Ausflug auf den Markt. „Aber alles beruht auf dem Prinzip der Freiwilligkeit“, sagt Stuhlmüller.
Maximal zehn Teilnehmer haben in einer Gruppe Platz, nur in Ausnahmefällen können es auch zwölf sein. So soll eine gute Betreuung sichergestellt werden, sagt Stuhlmüller. Die Kosten für eine Halbtagsgruppe belaufen sich auf 36,20 Euro pro Monat, für die Ganztagsgruppe am Sonntag auf 80 Euro. Alle, die in einem Pflegegrad eingestuft sind, können den Betrag von der Pflegeversicherung wieder zurückerhalten.