Heuberger Bote

Platz eins gefestigt

Ulm feiert Arbeitssie­g gegen Gießen

- Von Thorsten Kern

- Die Basketball­er von Ratiopharm Ulm stehen kurz davor, als Erste in die Playoffs zu gehen. Am 29. Spieltag der Bundesliga setzte sich Ulm vor 6200 Zuschauern in der NeuUlmer Ratiopharm-Arena mit 72:63 (40:32) gegen die Gießen 46ers durch.

Drei Hauptrunde­nspiele stehen für die Ulmer noch aus. Das Restprogra­mm des Tabellenfü­hrers klingt machbar – es geht noch gegen Frankfurt (22. April, Heimspiel), Ludwigsbur­g (29. April, auswärts) und zum Abschluss zu Hause gegen Tübingen (1. Mai). Frankfurt und Tübingen haben die Playoffs bereits verpasst, Ludwigsbur­g kämpft noch um das Ticket für das Viertelfin­ale. „Um sicher Erster zu sein, brauchen wir zwei Siege, vielleicht reicht auch einer. Ich wäre lieber auf der sicheren Seite“, sagte Ulms Trainer Thorsten Leibenath.

München (26:3 Siege, 14 Siege in Folge) und Meister Bamberg (27:3) würden die Ulmer (28:1) als Gewinner der Hauptrunde bis zu einem möglichen Finale aus dem Weg gehen, die Schwaben hätten dann das Heimrecht. Mögliche Gegner für Ulm im Viertelfin­ale sind Oldenburg, Ludwigsbur­g oder Gießen.

Der Auftritt der Ulmer gegen Gießen war nicht glanzvoll, aber souverän. Die Hessen – angereist mit fünf Siegen in Folge – lagen von Beginn zurück und machten sich das Leben mit vielen Ballverlus­ten und Fehlwürfen schwer. „Der Unterschie­d war, dass wir 18 Ballverlus­te hatten, Ulm nur zwölf“, sagte ihr Trainer Denis Wucherer. Die vielen Turnover lagen zu großen Teilen an der guten Verteidigu­ng der Ulmer. „Wir haben zwei Mannschaft­en gesehen, die eine sehr starke Verteidigu­ng gespielt haben“, analysiert­e Wucherer.

Nach einem 8:0-Beginn der Ulmer nahm Wucherer eine Auszeit, danach taten sich die Ulmer deutlich schwerer, gute Würfe zu finden. „Wir waren mehrmals auf starke Einzelakti­onen angewiesen“, meinte Leibenath und lobte Chris Babb. Der US-Amerikaner traf wichtige Würfe, am Ende kam Babb auf 22 Punkte. „Babb trifft schwierige Würfe, die kosten Geld“, sagte Wucherer. „Geld, das Gießen nicht hat.“

Topscorer Raymar Morgan holte diesmal nur acht Punkte und sechs Rebounds, Ulms Neuzugang Casey Prather zeigte hingegen mit zehn Punkten und drei wichtigen Szenen am Ende des ersten sowie zu Beginn des zweiten Viertels ein starkes Heimdebüt. Prather vertrat Da’Sean Butler, der sich gegen München am Daumen verletzt hatte und weiter ausfällt. „Die Verpflicht­ung von Prather war daher sehr wichtig“, sagte Leibenath. „Er findet immer besser rein.“Ganz zufrieden war er trotzdem nicht. Leibenath ärgerte sich „maßlos“über die acht Punkte der Gießener in der Schlussmin­ute. „Sonst hätten wir den Gegner in der zweiten Halbzeit bei 23 Punkten gehalten.“Die Kritik soll eines zeigen: In den letzten drei Hauptrunde­nspielen fordert Leibenath volle Konzentrat­ion von seinem Team. Denn Platz eins ist zum Greifen nah.

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FOTO: HÖRGER Einer der Besten gegen Gießen: Ulms Augustine Rubit.

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