Heuberger Bote

Der Torjäger zeigt seine Klasse

Dank Simon Terodde wandelt der VfB ein 0:1 in Bielefeld in einen 3:2-Sieg um

-

(zak) - Fünfzehn Minuten lang spielte am Ostermonta­g auf der Bielefelde­r Alm respektive in der Schüco-Arena, wie das Stadion neumodisch heißt, nur eine Mannschaft – der VfB Stuttgart. Der Bundesliga-Absteiger hatte die Arminen, die seit kurzem vom Luxemburge­r Jeff Saibene (48) trainiert werden, im Duell des Zweitletzt­en gegen den Zweitbeste­n der Zweiten Liga bestens im Griff. Alexandru Maxim trieb die Gäste an, bloß verdaddelt­en die, zuvorderst Takuma Asano, allzuviele Bälle. In der elften Minute schlug der Japaner ein Luftloch bei einem Ball, den schon so manch Minderbega­bter zu einem Tor genutzt hätte.

Und dann? Setzte sich Bielefeld einmal über die linke Seite mit einem schönen Hackentric­k durch, Florian Hartherz flankte auf Christoph Hemlein, und der traf kraftvoll per Kopfball – VfB-Verteidige­r Emilano Insúa sah dabei nicht gut aus. Fortan war die Partie, in die Stuttgarts Trainer Hannes Wolf mit der gleichen Startelf gegangen war wie beim 2:0 gegen den KSC, ausgeglich­en – doch zur Pause lag der VfB zurück, und der Druck vor der zweiten Hälfte war immens für den Aufstiegsf­avoriten.

Immerhin: In der zweiten Hälfte zeigten die Gäste, bei denen nun Anto Grgic für Berkay Özcan auflief, warum die Rivalen so großen Respekt vor ihnen haben. Stuttgart wirbelte in der Offensive derart, dass Bielefelds Torhüter Daniel Davari bei einer Klärungsak­tion den Überblick verlor. Der herausgeei­lte Schlussman­n spielte den Ball direkt zu Maxim, der wiederum überlegte nicht lange und schlenzte den Ball aus 40 Metern ins verlassene Tor (51.). Drei Minuten später begann die große Simon-Terodde-Show: Stuttgarts Torjäger ließ gleich vier Arminen stehen und lupfte den Ball über Davari hinweg zum 2:1 ins Netz – sein 18. Saisontref­fer. Es sollte der Anfang etlicher gefährlich­er Aktionen sein für den 29-Jährigen, der in den vier letzten Duellen gegen Bielefeld gleich sechsmal getroffen hatte.

Doch zunächst schlug Bielefeld zurück. Die Abstiegsan­gst-geplagten Arminen hatten durch Hemlein eine Riesenchan­ce zum 2:2 – Torhüter Mitch Langerak parierte seinen Kopfball (71.) –, zwei Minuten später schlug Reinhold Yabo zu. Langerak hatte einen Schuss von Hemlein nach vorne abprallen lassen, Yabo staubte ab.

In einem offenen Schlagabta­usch hatte der VfB das bessere Ende für sich – nicht unverdient, denn Terodde allein hätte am Schluss auf 5:2 erhöhen könnnen. Zunächst schoss er allein vor Davari drüber (74.), sechs Minuten darauf zielte er knapp am linken Pfosten vorbei, nachdem er sich unwiderste­hlich im Laufduell durchgeset­zt hatte. Doch der Torjäger gab nicht auf – nach glänzendem Pass des nach 75 Minuten eingewechs­elten Daniel Ginczek setzte sich Terodde gegen Hartherz durch und lupfte das Leder in der 89. Minute an Davari vorbei zum 3:2 ins Netz. Ginczek und Terodde harmoniert­en prächtig im Finale, ein Beweis, dass es auch zusammen gehen könnte.

Während die Arminen mehr denn je um den Klassenerh­alt zittern – der erste Absteiger scheint im Karlsruher SC bereits gefunden –, setzte sich der VfB vor dem Gipfel am Montag gegen Berlin nach einer starken Leistung wieder an die Spitze. „Das war ein verdienter Sieg, aber sehr eng hinten raus“, meinte VfB-Sportvorst­and Jan Schindelme­iser. „Bei den Gegentreff­ern haben wir nicht gut verteidigt, aber am Ende hatten wir auch noch Chancen zu einem höheren Sieg.“

 ?? FOTO: DPA ?? Der Torjäger triff wieder: Simon Terodde lässt Daniel Davari beim 2:1 keine Chance.
FOTO: DPA Der Torjäger triff wieder: Simon Terodde lässt Daniel Davari beim 2:1 keine Chance.

Newspapers in German

Newspapers from Germany