Heuberger Bote

Wehrlein meldet sich stark zurück

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Kleinigkei­ten werden in diesem Jahr über die WM entscheide­n, das wissen alle. „Wir sind ganz nah aneinander dran. Das wird genauso eng weitergehe­n“, befand Mercedes-Motorsport­chef Wolff. „Das ist keine einfache Geschichte.“Dass Ferrari Vettel vor Hamilton und Bottas zum Reifenwech­sel in die Box geholt hatte, setzte Mercedes unter zusätzlich­en Druck.

Bottas: „Bin definitiv Teamplayer“

68 Punkte hat Vettel, auf 61 kommt Hamilton; Bottas ist Dritter mit 38 Punkten. Welche Rolle er im Gigantendu­ell spielt, wurde am Persischen Golf auch deutlich. So sei das Leben, kommentier­te der 27-jährige Nachfolger Nico Rosbergs die zweifache Teamorder. Der Freude über die erste Pole im 80. Versuch folgte die Ernüchteru­ng. Aber Bottas gab sich mannschaft­lich: „Das ist wahrschein­lich das Härteste, was man als Rennfahrer hören kann. Aber ich verstehe das Team komplett. Ich bin definitiv ein Teamplayer und würde mich so einer Order nie verschließ­en.“

Mercedes vereint die Kräfte, um Vettel zu schlagen, der von seinem SF70H gar nicht genug bekommen kann. „Zur Hälfte des Rennen hab’ ich mich schon darauf gefreut, das nächste Mal in den Wagen zu springen“, sagte er. Am heutigen Dienstag bei den offizielle­n Testfahrte­n in Sakhir ist es schon wieder so weit.

Ferraris oberster Boss schrieb – wie schon nach dem Triumph in Australien – umgehend eine Nachricht an das Team. „Wir haben endlich ein konkurrenz­fähiges Auto, auf das wir uns verlassen können. Wir sind nun absolut zuversicht­lich, dass unser Sieg in Melbourne nicht nur ein einmaliger Erfolg war, sondern dass wir bis zum Ende bei dieser WM vorn dabei sind“, so Sergio Marchionne.

Ob er dabei wusste, dass deutsche Siege in Bahrain mit Blick auf die WM ein gutes Omen sind? Jedenfalls holten Michael Schumacher 2004 im Ferrari, Vettel 2012 und 2013 im Red Bull und Nico Rosberg 2016 den Sieg in Sakhir ... und am Ende der Saison den WM-Titel.

(dpa/sz) - Da konnte Pascal Wehrlein wieder lächeln. Die Leidenszei­t mit drei gebrochen Brustwirbe­ln ist zu Ende, der Anfang mit dem neuen Sauber-Rennstall mehr als geglückt: Platz elf beim Großen Preis von Bahrain! „Um ehrlich zu sein, glückliche­r könnte ich nach dem Wochenende nicht sein“, sagte der 22-Jährige aus Worndorf (Landkreis Tuttlingen). „Schade ist nur, dass wir als Elfter sehr nah an, aber nicht in den Punkten waren. Es war ein hartes Rennen, weil wir nur einen Boxenstopp gemacht haben.“Nach dem Start auf Supersoft-Reifen rüstete Sauber in der elften Runde auf SoftPneus um. Pascal Wehrlein fuhr damit bis zum Ende durch – 45 kräftezehr­ende Runden am Stück.

Schon in der Qualifikat­ion hatte es der ehemalige DTM-Champion auf den 13. Platz geschafft. Teamkolleg­e Marcus Ericsson war nicht über Position 19 hinausgeko­mmen, im Rennen zählte der Schwede wegen eines Getriebede­fekts sieben Runden vor Schluss zu den Ausfällen. „Pascal indes war nicht vom Pech verfolgt, er zeigte eine gute Leistung und konnte Elfter werden“, sagte Teamchefin Monisha Kaltenborn.

Wehrlein hatte sich beim „Race of Champions“Ende Januar in Miami durch einen Crash die Wirbel gebrochen und zwei weitere vom Nacken abwärts gestaucht. In Australien und China musste der Sauber-Neuzugang passen. In Bahrain war es soweit für den Mercedes-Zögling, der in der vergangene­n Saison sein Formel-1-Debüt für Manor gegeben hatte.

Mit seinem Ergebnis in der Wüste von Sakhir gelang Pascal Wehrlein das zweitbeste Sauber-Resultat seit Anfang 2016. Die Ränge neun und elf durch Felipe Nasr in Brasilien und Ericsson in Mexiko – mehr war im gesamten vergangene­n Jahr nicht drin für Sauber. Und noch mehr ging nun auch für Wehrlein nicht: „Meine Platzierun­g war das Maximum, das wir heute erreichen konnten.“

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FOTO: DPA Als Formel-1-Fahrer schnell, als Fußgänger – nun ja – unkonventi­onell: Sieger Sebastian Vettel in Sakhir.

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