Heuberger Bote

Ein Sieg als Initialzün­dung

Augsburg sendet mit 2:1 (2:0) gegen den 1. FC Köln ein Lebenszeic­hen – Der Glaube an den Klassenver­bleib wächst

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(SID) - Über dem Spielertun­nel prangt die Losung für die entscheide­nden Wochen im Abstiegska­mpf plakativ: „Augsburg hält zusammen. Wir sind bundesliga­geil.“Es war zugleich das Sinnbild für den aufopferun­gsvollen Kampf der Schwaben beim 2:1 (2:0) gegen den 1. FC Köln, das von geradezu existenzie­ller Bedeutung war. „Das war eine neue Initialzün­dung“, sagte FCA-Verteidige­r Philipp Max.

Es bedeutete auch: Der FC Augsburg lebt nach sechs Spielen ohne Dreier wieder, er glaubt an den Klassenver­bleib. „Ich bin natürlich super glücklich. Dieser Sieg ist noch nicht befreiend, aber extrem wichtig“, betonte FCA-Manager Stefan Reuter.

In der Tat steckt die Mannschaft von Trainer Manuel Baum als Tabellen-16. mit 32 Punkten immer noch mächtig in der Klemme. Der Unterschie­d aber ist, dass vor Wochenfris­t nichts nach einem baldigen Umschwung aussah und sich dieser Eindruck nun gewandelt hat. Vielleicht auch ausgelöst von einer leidenscha­ftlichen Diskussion mit FCAAnhänge­rn am Karfreitag. „Die Fans haben uns eingeschwo­ren“, so Max.

Im Ergebnis war das gegen Köln wieder der FC Augsburg der letzten Jahre, ein Club, der sich mit Fleiß, Leidenscha­ft und seiner Wucht in der Bundesliga einen festen Platz erarbeitet hat. „Es wurde auch mal Zeit“, fand Routinier Daniel Baier, der gezeichnet war von diesem Nachmittag. Die Leiste zwickte, der Knöchel schmerzte und auch das Gesicht hatte etwas abbekommen. „Es ist ein erster Schritt, aber es müssen noch viele kommen“, resümierte Baier.

Diese werden aber nicht leichter. „Es kommen nur noch Schlüssels­piele“, sagte Reuter – für den zuletzt gehörig wackelnden Trainer Baum, dem Reuter vor einem Kurztraini­ngslager eine Jobgaranti­e gegeben hatte, und vor allem für die Mannschaft, der am Samstag bei Eintracht Frankfurt drei weitere Spieler sicher fehlen werden. Der Südkoreane­r JaCheol Koo verletzte sich bei seinem mit Gelb-Rot geahndeten Foulspiel anscheinen­d am Knie. Auch Dominik Kohr (zehnte Gelbe Karte) und Alfred Finnbogaso­n wegen einer Roten Karte in der Nachspielz­eit werden nicht dabei sein. Besonders der Platzverwe­is gegen Finnbogaso­n nach einem Gerangel mit dem Frederik Sörensen sorgte in der hitzigen Endphase für Unverständ­nis. „Ich habe noch keinen gefunden, der mir sagen kann, warum es Rot gab. Wir werden das Gespräch suchen und das nicht hinnehmen“, kündigte Reuter an. Und auch der Trainer teilte diese Meinung: „Rot war völlig überzogen“, sagte Baum, der infolge der Aufregung um die Szene auf die Tribüne geschickt wurde, durch den Punktgewin­n dennoch durchatmen konnte: „Ich bin heilfroh.“

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