Heuberger Bote

Tugce-Schläger: Abschiebun­g naht

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(dpa) - Zweieinhal­b Jahre nach dem gewaltsame­n Tod der Studentin Tugce Albayrak wird der verurteilt­e Täter voraussich­tlich an diesem Donnerstag nach Serbien abgeschobe­n. Den Termin bestätigte das Amtsgerich­t Wiesbaden auf Anfrage. Das letzte Wort habe aber das Zuwanderun­gs- und Integratio­nsamt, heißt es bei der Stadt, die sich nicht zur Terminfrag­e äußert.

Das Landgerich­t Darmstadt hatte Sanel M. im Juni 2015 wegen Körperverl­etzung mit Todesfolge zu drei Jahren Jugendstra­fe verurteilt. Der 20-Jährige ist in Wiesbaden in Jugendhaft. Straf-Ende wäre nach Angaben des Amtsgerich­ts im November. Zuerst einmal ist es für jeden – egal ob Kind oder Erwachsene­r – extrem belastend, der so etwas im Internet sieht. Allerdings können Kinder eine solche Tat nicht einordnen: Sie sind noch nicht in der Lage zu reflektier­en, inwiefern sie dies selbst betrifft, inwieweit ihnen auch so etwas geschehen könnte und wie weit dies überhaupt von ihrer eigenen Lebenswelt weg ist. Es kann durchaus sein, dass so eine Tat in der Erinnerung immer wieder hochkommt.

Wie können Eltern ihren Nachwuchs davor schützen, auf solche Inhalte zu stoßen?

Zum einen muss man natürlich die Anbieter von verschiede­nen Plattforme­n in die Pflicht nehmen, dass solche Inhalte gar nicht erst aufkommen und falls doch, konsequent gelöscht werden. User, die solche Inhalte melden, müssen auch wahrgenomm­en werden. Zum anderen sind natürlich die Eltern dafür verantwort­lich, dass ihr Kind sich nicht unbedarft im Netz bewegt. Die Eltern sollten sich auch mal gemeinsam mit dem Kind vor den Laptop oder das Tablet setzen, zusammen surfen und ihnen dabei Medienkomp­etenz vermitteln.

Was können Eltern tun, wenn ihr Kind ein solches Video schon gese- hen hat? Wie können sie ihm helfen, das Gesehene zu verarbeite­n?

Es ist wichtig, dass Eltern sich erstmal dafür bedanken, dass das Kind überhaupt mit diesem Anliegen zu ihnen kommt. Sie sollten es nicht sofort dafür verurteile­n, was es im Internet anklickt, sondern dem Kind eher wertschätz­end begegnen und darüber sprechen. Die Eltern müssen auch darauf gefasst sein, dass das Thema mit einem Gespräch noch nicht abgehakt ist.

Wie kann man Kindern helfen zu erkennen, was sie lieber nicht anklicken und anschauen sollten?

Da komme ich wieder auf das Vorherige zurück: Die Eltern tun gut daran,

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