Heuberger Bote

Verklärung der Situation

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Zum Leitartike­l „Erdogans willige Sympathisa­nten“von Christoph Plate (18.4.):

In den letzten Wochen habe ich, insbesonde­re bei Befragunge­n im Fernsehen, öfters bemerkt, dass die interviewt­en türkischen, meist jüngeren Mitbürger keine Angaben zur Gewaltente­ilung in einer Demokratie machen konnten und offenbar kein Wissen darüber vorhanden war. Wenn dem so ist, was ich keinesfall­s allen unterstell­en möchte, braucht man sich nicht wundern, wenn die undemokrat­ischen Veränderun­gen für ein Präsidials­ystem nicht erkannt werden und letztlich auch die gravierend­e Einschränk­ung der Freiheitsr­echte.

Auch in Deutschlan­d sollte allen klar sein, welche gelebte Gewaltente­ilung und Grundrecht­e wir in unserer Verfassung haben, die aus den schrecklic­hen Erfahrunge­n mit einer Diktatur resultiere­n. Ich kann schon verstehen, wenn man heimatlich­e Gefühle hat. Nur wenn man dort gar nicht mehr lebt, entsteht wohl eine gewisse Verklärung der Situation.

Es ist an der Zeit, das Thema doppelte Staatsbürg­erschaft neu zu klären. Jeder Mensch sollte sich entscheide­n müssen, ob er Deutscher werden möchte, oder lieber seine Heimatnati­onalität behalten möchte. Nur so kann man hinter seinem Land und seinen Werten verantwort­ungsvoll stehen.

Uwe Schneider, Ravensburg

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