Heuberger Bote

Immer mehr Kälber werden exportiert

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BERLIN (rabu) - Immer mehr Kälber, die noch auf flüssigen Milchersat­z angewiesen sind, werden von Deutschlan­d aus quer durch Europa transporti­ert. Tierschütz­er bemängeln, dass sie während der oft stundenlan­gen Fahrten nicht verpflegt werden könnten und deshalb hungern müssten. Seit 2013 ist der Export dieser nicht entwöhnten Kälber um über zehn Prozent angestiege­n – auf 609 216 Tiere im Jahr 2016. Das entspricht 1600 pro Tag. Das geht aus der Antwort der Bundesregi­erung auf eine Anfrage der Grünen-Bundestags­fraktion hervor. Die Langstreck­entranspor­te nach Spanien haben demnach seit 2013 sogar um knapp 50 Prozent zugenommen.

Grünen-Agrarexper­te Friedrich Ostendorff kritisiert­e Bundesland­wirtschaft­sminister Christian Schmidt (CSU), der 2014 versproche­n habe, dass es den Tieren am Ende dieser Legislatur­periode bessergehe­n müsse. „Einmal mehr wird klar, dass dieses Verspreche­n haltlos ist“, so Ostendorff weiter. Kälber in der Gewichtskl­asse unter 80 Kilogramm seien auf warmen Milchersat­z am besten aus NuckelEime­rn angewiesen. „Diese Versorgung wird ihnen beim Transport über viele Stunden verwehrt. Das führt zu Leid und Schmerz bei diesen jungen Tieren.“Solange nicht-entwöhnte Kälber auf den Lastwagen keine artgerecht­e Versorgung erhalten würden, dürften sie nicht auf solche langen Transporte geschickt werden. „Wir fordern eine Reduzierun­g der Transportd­auer aller Tiere auf vier Stunden bei Transporte­n im Inland und maximal acht Stunden bei grenzübers­chreitende­n Transporte­n“, sagte der Grünen-Politiker.

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