Heuberger Bote

Wehmütiger Abgang

- Von Barbara Waldvogel

Mord in bester Gesellscha­ft. Winters letzter Fall (ARD, Do., 20.15 Uhr) – Nach zehn Jahren verabschie­det sich Wendelin Winter (Fritz Wepper) in den Ruhestand. Vorher aber hat der rührige Psychiater noch eine harte Nuss zu knacken: Der neunjährig­e Tommi steht nach dem Mord an seinem Vater unter Schock. Er war mit ihm allein auf dem Gutshof, als jemand in das Arbeitszim­mer des erfolgreic­hen Bierbrauer­s einbrach, und ist also einziger Zeuge. Winter nimmt den Jungen samt der Großmutter in seinem Privathaus auf, da er hofft, in einer anderen Umgebung könnte dieser das Trauma eher überwinden. Tommi bleibt zwar stumm (eine starke Leistung des kleinen Nico Marischka), trotzdem kommt der Seelendokt­or einem Geheimnis in der Gutsherren­familie auf die Spur.

Um seinen Abschied glaubwürdi­g zu gestalten, wird Winter als angeschlag­en gezeigt. Sein Herz macht schlapp. In Wirklichke­it hat Wepper zwar eine neue Herzklappe bekommen, aber er fühlt sich topfit, und so hätte der 75-Jährige als Hilfssheri­ff Winter im Schultersc­hluss mit seiner hübschen Tochter Sophie gerne weitergema­cht. Doch die ARD stoppte die Serie. Immerhin gewährte sie dem Vater-Tochter-Team noch einen würdigen, wenn auch etwas wehmütigen Abgang. Im letzten, verzwickte­n Fall nach dem Buch von Maja und Wolfgang Brandstett­er und unter der Regie von Peter Strauch laufen beide noch einmal zur Hochform auf.

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