Wehmütiger Abgang
Mord in bester Gesellschaft. Winters letzter Fall (ARD, Do., 20.15 Uhr) – Nach zehn Jahren verabschiedet sich Wendelin Winter (Fritz Wepper) in den Ruhestand. Vorher aber hat der rührige Psychiater noch eine harte Nuss zu knacken: Der neunjährige Tommi steht nach dem Mord an seinem Vater unter Schock. Er war mit ihm allein auf dem Gutshof, als jemand in das Arbeitszimmer des erfolgreichen Bierbrauers einbrach, und ist also einziger Zeuge. Winter nimmt den Jungen samt der Großmutter in seinem Privathaus auf, da er hofft, in einer anderen Umgebung könnte dieser das Trauma eher überwinden. Tommi bleibt zwar stumm (eine starke Leistung des kleinen Nico Marischka), trotzdem kommt der Seelendoktor einem Geheimnis in der Gutsherrenfamilie auf die Spur.
Um seinen Abschied glaubwürdig zu gestalten, wird Winter als angeschlagen gezeigt. Sein Herz macht schlapp. In Wirklichkeit hat Wepper zwar eine neue Herzklappe bekommen, aber er fühlt sich topfit, und so hätte der 75-Jährige als Hilfssheriff Winter im Schulterschluss mit seiner hübschen Tochter Sophie gerne weitergemacht. Doch die ARD stoppte die Serie. Immerhin gewährte sie dem Vater-Tochter-Team noch einen würdigen, wenn auch etwas wehmütigen Abgang. Im letzten, verzwickten Fall nach dem Buch von Maja und Wolfgang Brandstetter und unter der Regie von Peter Strauch laufen beide noch einmal zur Hochform auf.