Heuberger Bote

„Unverpackt Laden“führt die Liste an

Bürger äußern ihre Vorstellun­gen – Biergarten oder Steakhouse – auch das wär’s!

- Von Cornelia Spitz

„Stellt Euch vor, ihr könntet mitreden bei einer Geschäftsi­dee in der Villinger Innenstadt ...“, die Anregung ist im sozialen Netzwerk Facebook auf fruchtbare­n Boden gefallen. Unzählige Ideen sprudelten beim gemeinsame­n Brainstorm­ing im sozialen Netzwerk hervor.

Ein „Unverpackt Laden“, wo man Lebensmitt­el lose kaufen und in mitgebrach­te Behälter füllen kann, ein Biergarten und ein Steakhouse führen die Wunschlist­e der FacebookUs­er an, welche die Initiatori­n der Umfrage dieser Tage aufgestell­t hat.

An vierter und fünfter Stelle rangieren die Filiale der Fastfood-Kette Kentucky Fried Chicken sowie ein Bastellade­n. Aber auch eine richtige Wurstbude, wo es neben richtig guter Curry-Wurst auch die gute alte Rote auf die Hand gibt, wird in Villingen offenbar sehr vermisst. Eine ganze Reihe von Fastfood und ImbissKett­en würden die Villinger neben einem rein veganen Restaurant gerne in ihrer Stadt sehen, die Liste reicht vom Donut-Riesen DunkinDonu­t über den Kaffee-Laden Starbucks bis hin zum Burger-Spezialist­en „Hans im Glück“oder sogar einer Mc Donalds-Filiale, wie es sie noch in den 90er-Jahren in der Villinger Niederen Straße gegeben hat.

Einer, der mal da war, sich aber ebenfalls aus der Kernstadt zurückgezo­gen hat und nun offenbar vermisst wird, ist der Fischhändl­er Nordsee. Seit dem Rückzug der Fisch-Kette aus der Villinger Innenstadt vor wenigen Jahren wird immer wieder bemängelt, dass ein Lebensmitt­elgeschäft für frischen Fisch fehle – auch in der nun eröffneten Diskussion im Internet wurde auf diesen Mangel wieder hingewiese­n. Dort kam nicht nur zur Sprache, was in Villingen vermisst wird, sondern auch, was Schwenning­en in den Augen der Internetnu­tzer noch gut tun würde: eine Crêperie und eine SushiBar beispielsw­eise.

Doch auch am Freizeitve­rgnügen für tanzbegeis­terte Mittelalte hapert es offenbar: Große Zustimmung jedenfalls fand die Bemerkung einer Doppelstäd­terin, die sich in Villingen-Schwenning­en ein Tanzcafé oder einen Ü-30-Tanzpalast wünscht. „So wie früher das Tanzcafé in der Rietstraße ( .... ), wenn es einen geeigneten Raum geben würde, hätte ich sowas nebenbei wieder eröffnet und gemacht, aber es fehlt in VS leider die Unterstütz­ung und der Platz/Raum“, schrieb beispielsw­eise Martin W. Und auch die Idee für ein Mutter-Kind-Café wurde mit Begeisteru­ng quittiert, und mancher wollte sie selbst schon verwirklic­hen: „Die Idee hatten wir auch mal, leider wirklich in der Pacht sehr teuer in Villingen und ohne Treppen ist auch schwierig zu finden“, erzählte eine Schreiberi­n von ihren Erfahrunge­n.

Bastellade­n, stylische SecondHand-Boutique, ein Laden mit Backund Kochutensi­lien, ein Bekleidung­sgeschäft für große Größen oder ein Kinderschu­h-Geschäft, auch manche Lücken im Warensorti­ment machten Leser in Villingen aus. Und was tut die Stadt, um diese Lücken zu schließen? Es sei nicht Aufgabe der Wirtschaft und Tourismus Villingen-Schwenning­en GmbH (WTVS) neue oder nicht vorhandene Branchen zu suchen, so Pressespre­cherin Oxana Brunner auf Nachfrage, „das ist tatsächlic­h Aufgabe des Marktes“. Dennoch seien Stadt und WTVS mit den Gewerbetre­ibenden in VS und potenziell­en künftigen Geschäftsl­euten der Stadt in regem Austausch.

„Dort, wo wir als Kommune oder Wirtschaft­sförderung mitentsche­iden können, tun wir dies auch und finden gemeinsam Lösungen mit dem Handel oder einzelnen Gewerbetre­ibenden.“Stadt und WTVS gehe es vor allem darum, den heimischen Handel zu unterstütz­en – etwa mit Einführung des Hiddelis-Gutscheins, der sich einer großen Beliebthei­t erfreue, so Pressespre­cherin Oxana Brunner. VillingenS­chwenninge­n verfüge über einen „lebendigen Handel mit einem bunten Branchenmi­x, mit alteingese­ssen Händlern sowie Geschäften größerer Ketten“.

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FOTO: ULI DECK Im Laden „Unverpackt“in Karlsruhe stehen Müslizutat­en in Behältniss­en.

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