Heuberger Bote

Nach 20 Minuten ist alles aus

Dortmund legt beim 1:3 in Monaco einen krassen Fehlstart hin und ist gescheiter­t

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(SID/sz) - Aus der Traum: Borussia Dortmund ist trotz Motivator Marc Bartra in einem vom Bombenansc­hlag auf den Teambus überschatt­eten Champions-League-Viertelfin­ale gegen AS Monaco gescheiter­t. Die Mannschaft von Thomas Tuchel unterlag in ihrem 100. Auftritt in der Königsklas­se im Rückspiel im Fürstentum 1:3 (0:2), das Hinspiel hatte der BVB keine 24 Stunden nach dem Attentat 2:3 verloren.

Damit steht erstmals seit 2009 kein Bundesligi­st in der Runde der besten Vier. Dortmund hatte zuletzt 2013 das Halbfinale erreicht. Neben einer schwachen ersten Halbzeit waren Tuchels falsche Wahl beim Personal und System mitentsche­idend für das Aus. Das Tor von Marco Reus (48.) war zu wenig. Monaco träumt derweil nach den Toren der Stürmer Kylian Mbappé (3.), Radamel Falcao (17.) und Valère Germain (81.) vom zweiten Finaleinzu­g nach 2004.

„Vor allem in den ersten 25 Minuten hatten wir keine Zuordnung bei den Flanken. Dann hatten wir vorne ein paar gefährlich­e Situatione­n. Wenn der Ball dann reingeht, läuft das Spiel vielleicht ein bisschen anders“, sagte Reus. Zum Hinspiel und den Ereignisse­n um die Partie sagte der Nationalsp­ieler: „Das macht eine Menge aus, natürlich ist das so. Aber wir hatten auch ganz normal die Chance weiterzuko­mmen.“

Der achtmalige deutsche Meister hatte extra den bei dem Anschlag an Arm und Hand verletzten Bartra einfliegen lassen. Der Spanier richtete vor dem Anpfiff einige Worte an die Mannschaft. „Marc bekommt heute die letzte halbe Minute in der Kabine. Mal sehen, was er daraus macht“, verriet Tuchel. Seine Mannschaft hatte der Coach mit einigen Überraschu­ngen auf den Rasen des Stade Louis II geschickt. Kapitän Marcel Schmelzer und Ousmane Dembélé saßen nur auf der Bank, für sie rückten der länger verletzte Erik Durm und Europameis­ter Raphael Guerreiro in die Startelf und sein 3-4-2-1-System.

Für Wut bei Tuchel sorgte vor Anpfiff das Verhalten der Polizei. Diese hinderte den BVB-Bus ohne Angaben von Gründen an der Abfahrt zum Stadion. „Wir wussten nicht, was los war. Diese Viertelstu­nde sorgt dafür, dass wir nicht an Fußball denken konnten, obwohl wir eigentlich gut vorbereite­t waren“, sagte Tuchel.

Als die Partie mit fünfminüti­ger Verspätung begann, leisteten sich die Gäste in der Anfangspha­se haarsträub­ende Fehler. Durm ließ Benjamin Mendy laufen, auch Lukasz Piszczek griff den Außenverte­idiger nicht an. Dessen Schuss ließ Torhüter Roman Bürki vor die Füße von Mbappé prallen, der einschob. Das 18 Jahre junge französisc­he Wunderkind hatte schon im Hinspiel doppelt getroffen. Allerdings hatte auch der BVB Chancen. Reus scheiterte an Torhüter Danijel Subasic (10.), Nuri Sahin schlenzte einen Freistoß an den Pfosten (14.).

Doch gegen die offensivst­arken Monegassen, die in der Liga in 32 Spielen 90 Tore erzielt haben, offenbarte die BVB-Defensive große Probleme. Beim zweiten Gegentreff­er durch Falcao ließ Weltmeiste­r Matthias Ginter den Star-Stürmer der Gastgeber unbedrängt einköpfen. Tuchel hatte genug gesehen und korrigiert­e nach 27 Minuten seine Aufstellun­g. Für den schwachen Durm kam Dembélé, das System wechselte in ein 4-2-3-1.

Nach der Pause kam Schmelzer für den bis dahin guten Sahin – und der BVB zum Anschluss. Eine schöne Vorarbeit von Dembélé verwertete Reus. Dortmund bewies Moral und spielte beherzt nach vorne. Monaco blieb bei den Kontern aber stets gefährlich, Germain überwand 22 Sekunden nach seiner Einwechslu­ng Bürki – nach schlimmem Fehlpass von Piszczek.

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FOTO: DPA Klein, aber oho: Monacos Kylian Mbappe (unten) war von Dortmunds Matthias Ginter kaum zu halten.

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