Heuberger Bote

Angebliche­r Abgas-Schwindel: Daimler zeigt sich unbeeindru­ckt

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(dpa) - In einem Gerichtsst­reit zwischen dem Autobauer Daimler und der Deutschen Umwelthilf­e (DUH) sind die Fronten verhärtet. Bei einem Zivilproze­ss vor dem Stuttgarte­r Landgerich­t machten Vertreter des Hersteller­s am Donnerstag klar, dass man keine Unterlassu­ngserkläru­ng abgeben werde. „Es ist schwer, eine Aussage zurückzuzi­ehen, die es nach unserer Einschätzu­ng zu keinem Zeitpunkt gegeben hat“, sagte eine Juristin aus der DaimlerRec­htsabteilu­ng.

Die Umwelthilf­e wirft Daimler irreführen­de Werbung vor – der Konzern hat ein Diesel-Modell der C-Klasse als sehr emissionsa­rm dargestell­t. Die Klägerin moniert, dass diese Autos im Realbetrie­b aber besonders schmutzig seien und der Verbrauche­r somit getäuscht werde.

In dem Verfahren verbuchte die Umweltorga­nisation einen Teilerfolg. So vertraten die DaimlerVer­treter vor Gericht die Auffassung, es handele sich um keine „einheitlic­he“Werbeaussa­ge: Um von einer Automodell spezifisch­en Webseite auf die generelle Beschreibu­ng der Harnstoff-EinspritzT­echnologie Bluetec zu kommen, müsse man siebenmal klicken. Dieser Ansicht folgte die Vorsitzend­e Richterin nicht, für sie bilden die unterschie­dlichen Webseiten eine Einheit.

Das Gericht verlangte Erklärunge­n von Daimler zur Nachbehand­lung von Abgasen. Der Prozess soll am 6. Juni fortgesetz­t werden. Bekäme die Umwelthilf­e recht, müsste Daimler die Werbeaussa­ge zurücknehm­en.

Für das fragliche MercedesMo­dell hatte die DUH 2016 einen Entzug der Typgenehmi­gung des Modells beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) gefordert. Das KBA beanstande­te den Wagen bei seiner Nachprüfun­g aber nicht.

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FOTO: INGO WAGNER Dem Autoherste­ller Daimler wird vorgeworfe­n, Kunden durch Werbung für die Dieselvari­anten der C-Klasse-Modelle in die Irre geführt zu haben.

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