Gymnasiasten sind nun Frankreich-Experten
Achtklässler aus Gosheim-Wehingen besuchen Austauschschüler in Cattenom
(pm) - 24 Schüler der Klasse 8 des Gymnasiums Gosheim-Wehingen haben ihre Austauschschüler aus dem Collège Charles Péguy in Cattenom (Lothringen) besucht. Im Herbst hatte die erste Begegnung auf dem Heuberg stattgefunden.
Kurz nach der Ankunft in der Partnerschule nahmen die Heuberger das Mittagessen in der SchulMensa ein. Am Nachmittag traf man sich zum Empfang durch die stellvertretende Bürgermeisterin von Cattenom.
Im Zeichen des 60-jährigen Jubiläums der römischen Verträge war die Gruppe im Dreiländereck Frankreich, Luxemburg, Deutschland (Saarland) unterwegs. Die europäische Begegnung fand in Scy-Chazelle im Wohnhaus von Robert Schuman, einem der Väter Europas, statt, der sich auf Grund seiner Biographie und der Geschichte der drei Länder für ein friedliches Europa stark gemacht hat. Nachdem sie das urige Wohnhaus Schumans besichtigt hatten, konnten die Schüler in einem Euro-Quiz ihre Kenntnisse zur Europäischen Union unter Beweis stellen.
Metz als „préfecture“mit einer uralten Geschichte und großen Bauwerken durfte nicht fehlen. Auf dem Programm stand ein Besuch in der Kathedrale. Die Altstadt mit Häusern aus dem Jugendstil und Bauten aus der wilhelminischen Kaiserzeit lässt überall den deutschen Einfluss erkennen. Der Besuch im Centre Pompidou – im Museum für moderne Kunst – beeindruckte die Heuberger Gymnasiasten nicht nur durch den modernen Baustil, sondern auch durch die Ausstellungen. Dieses Jahr waren die Schüler mit Werken vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute konfrontiert, die alle mit dem Thema „Garten“zu tun hatten.
Bergbau, Sport und Medien bereicherten das Programm. Die Eisenerzmine in Neuf-Chef wurde in sprachlich getrennten Gruppen besichtigt. Ein Tag in Amnéville im Kletterpark und auf der Eisbahn ermöglichte den Schülern nicht nur ihre sprachlichen, sondern auch ihre körperlichen Fähigkeiten umzusetzen. Von der Kommune Cattenom eingeladen, bekamen die deutschen Schüler die Chance, die Welt der Comics in einem Film in der kommunalen Mediathek zu entdecken.
Der Besuch des Unterrichts und das Kennenlernen einer französischen Schule gehörten selbstverständlich zum Programm: im Französischund Physik-Unterricht, in Technik, im Sport und in der Mediathek, sowie in der sogenannten „permanence“. Eine französische Schule hat eine andere Infrastruktur als ein baden-württembergisches Gymnasium. Zum Beispiel ist es den deutschen Schülern bewusst geworden, wie viel Freiheiten sie auf dem Schulgelände und in den Gebäuden in Deutschland haben.
Neues Kapitel beginnt
Dankbar nahmen die deutschen Schüler mit ihren Lehrern Heinzelmann und Kasprzak von den Gastfamilien Abschied. In der Geschichte des Schüleraustauschs wird ein neues Kapitel aufgeschlagen, da MarieThérèse Lellig, die von Anfang an den Schüleraustausch begleitet hat, vor dem nächsten Schuljahr pensioniert wird. Der Schüleraustausch wird mit Catherine Baronne, die auch schon seit zehn Jahren dabei ist, und eventuell einem neuen Kollegen weitergeführt.