Junge Denkinger haben viele Ideen
Erste Zukunftswerkstatt zum Thema „Jugendgerechte Gemeinde“bringt Bündel an Vorschlägen
- Unter der Moderation der Jugendreferenten Julia Heim und Marc Molsner ist am Mittwochabend in der Scheune des Bürgerhauses die erste Zukunftswerkstatt zum Thema „Jugendgerechte Gemeinde“organisiert worden. In Form von Workshops wurde daran gearbeitet, dass Denkingen auch in Zukunft für junge Menschen attraktiv bleibt beziehungsweise attraktiver wird.
Von Gemeinde und Jugendreferat wurden an die 300 Jugendliche von 14 bis 23 Jahren angeschrieben und zu dem Treffen eingeladen. Leider fanden nur acht Jugendliche den Weg zu dem Treffen.
In seiner Begrüßung war es Bürgermeister Rudolf Wuhrer wichtig, dass die Gemeinde durch eine Jugendbeteiligung mitgestaltet werde. „Wir wollen ernst machen, denn die Jugendlichen sollen sich in unserer Gemeinde wohlfühlen.“Da Molsner bei der geringen Teilnahme keine Möglichkeit sah, die Ergebnisse noch am Abend repräsentativ dem Gemeinderat vorzustellen, musste Wuhrer die Räte wieder ausladen. In der nächsten Gemeinderatssitzung am 16. Mai wird das Jugendreferat das Resultat vortragen. Angesichts der mageren Beteiligung stellte Molsner fest, dass die Jugendlichen in der Gemeinde „anscheinend recht zufrieden und an Veränderungen wenig interessiert sind“.
Nur acht Interessierte
Die acht Jugendlichen, Rebekka, Benjamin, Marco, Conni, Thomas, Alex, Thilo und Sebastian, waren indessen alles, nur nicht „müde“. Nach einem Stimmungscheck zum Wohlfühlen in der Gemeinde, zu Schule und Ausbildung, Freizeitgestaltung sowie über eine Mithilfezusage, stiegen die jungen Leute mit Feuereifer in die erste Arbeitsphase ein. Wo liegen die Stärken und Schwächen der Gemeinde? Jugendtreff, Sportangebote, Vereine, Gemeinschaft, Naturlandschaft, gute Infrastruktur, Industrie, Bauplätze, gute Kinderbetreuung wurden bei den Stärken genannt. Dagegen standen schlechte öffentliche Verbindungen, Mobilität, andere Jugendtreffpunkte (mit Partys, Disko), Arzt mit Apotheke, keine Freizeit-Möglichkeiten für Jugendliche am Abend.
Die Ideen: das leere „Schlecker“Gebäude zu besetzen und damit den Dorf-/Rathausplatz attraktiver zu gestalten und mit Leben zu erfüllen, das Erstellen eines Bolzplatzes und Wohngemeinschaftskultur standen an erster Stelle.
Das leere „Schlecker“-Gebäude bietet viele Möglichkeiten. Tagsüber Café und Eisdiele für Erwachsene, Senioren und Familien – und abends für die Jugend Bar, Disko, Kneipe, also Ort für gemischte Generationen. Das leere Gebäude finden die Jugendlichen geradezu hässlich. Ein offenes Netzwerk wäre ideal, dazu ein kulturell verfügbarer Raum für die öffentliche Jugendszene, der allerdings im Besitz der Gemeinde sein sollte, lauteten weitere Anregungen.
Zukunftsweisend und wichtig wäre den Jugendlichen ein öffentlicher Bolzplatz, wo auch Volley-, Basketund Fußball gespielt werden könnte, der für Jugendliche zum Treffpunkt werden könnte. Hierzu hatten die Jugendlichen bereits Vorstellungen, wo dies möglich wäre. Allerdings ohne dass sie über die Besitzverhältnisse Bescheid wussten.
Obwohl nur zwei der Jugendlichen sich vorstellen konnten, in einer Wohngemeinschaft zu leben, sollten nach ihrer Ansicht zwei Dreierbis Fünfer-WGs vorhanden sein, damit die Jugendlichen in Denkingen blieben, damit Wohnen finanzierbar sei und sie Anschluss fänden. Leer stehende Häuser und Wohnungen gäbe es im Dorf genügend.
Mit dem Ergebnis des Abends waren Molsner und Heim sehr zufrieden. Und auf die Frage, was die Teilnehmer erwarten, kam spontan die Antwort: dass diese Ideen umgesetzt werden.