Heuberger Bote

„La Volta“eröffnet Gitarrenfe­stival Südwest

Schweizer Jugendense­mble musiziert in der Musikschul­e - Von Volksmusik bis Ragtime

- Von Cornelia Addicks

– Lebhafter Auftakt bei „Gitarrophi­lia“: Das Schweizer Jugendense­mble „La Volta“stellte am Mittwochab­end vor zahlreiche­n Zuhörern im Konzertsaa­l der Musikschul­e sein hohes Können unter Beweis.

„In 80 Minuten um die Welt“könnte man – frei nach Jules Verne das Konzertpro­gramm beschreibe­n. Ausgangspu­nkt war natürlich die Schweiz – wie sollte das bei einer Gruppe aus Basel anders sein? Nach Fred Torris „Heidi’s Rag“ging es im komplizier­ten 25/8-Takt nach Bulgarien: das Klezmer-Stück „Sedi Domka“stand auf dem Programm.

„Sehr lebhaft“heißt es bei dem jüdischen Tanzlied „Sham B’eretz Yisrael“auf dem Notenblatt – kein Problem für die zwei Mädchen und vier Jungen, aus denen das Ensemble derzeit besteht. Der Leiter, Jürgen Hübscher, ist eigentlich Lautenist. Seit 33 Jahren gastiert er mit jungen Gitarriste­n weltweit.

Spanien war im Programm mit dem katalanisc­hen Weihnachts­lied „El Noi de la Mare“und mit einer heißblütig­en andalusisc­hen „Rumba flamenca“vertreten. Quer über das Mittelmeer ging es nach Griechenla­nd: „La Volta“intonierte geschickt den Tanz „Pera Stus Pera Campus“im 2/4-Takt.

Aber nicht nur Volksmusik haben die jungen Musiker im Repertoire, sondern auch Historisch­es, wie sie mit zwei Sätzen aus einer Sonate von Francesco Barsanti (1690 – 1770) zeigten. Hier kamen Erzlaute und Barockmand­oline zum akkuraten Einsatz.

Ein Saitenspru­ng über den großen Teich führte zunächst nach Venezuela: Jose Manzo Perronis musikalisc­he Anleitung zum Kaffeemahl­en klang ausgesproc­hen flott. Brasilien war mit Zequinha de Abreus Choro „Tico Tico“- im Quartett umgesetzt – und Chile mit Hector Sotos „Visviri arriba & Cuerdas de Plata” vertreten. Regenwaldi­mpressione­n live.

Als Abstecher in die USA erklangen drei flotte Ragtime-Melodien, darunter auch der „Dill Pickles Rag“.

Mit einem traditione­llen Schweizer „Schottisch“endete der musikalisc­he Trip. Zusätzlich zu der Vielzahl an zuvor genutzten Effektperk­ussionsmit­teln kamen hier auch noch zwei Besen zum klangliche­n Einsatz. Das Saiteninst­rumentariu­m von „La Volta“ist ebenso vielfältig und reicht von der Ukulele zum Guitarrón und vom Banjo bis zum Charango.

Jubel und kräftiger Applaus zeigte dem Ensemble, wie gut es beim Trossinger Publikum aller Altersgrup­pen angekommen ist.

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FOTO: CORNELIA ADDICKS Das Jugendense­mble „La Volta“spielte Musik aus aller Herren Länder.

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