Heuberger Bote

Wildschwei­n für Denis

- Von Joachim Lindinger

Nein, einen weißbärtig­en Alten – mit goldener Sichel Misteln schneidend – haben wir gestern in Köln nicht gesehen. Auch wäre uns niemand aufgefalle­n, der via Lieferante­neingang Hummer, einigermaß­en frischen Fisch, Steinöl (alternativ: Rote-Rüben-Saft), Schnudelfi­x und Druidenmix ins Teamhotel der Eishockey-Nationalma­nnschaft gebracht hätte. Schlussfol­gerung: Marco Sturms Mannen werden es im Eröffnungs­spiel heute gegen die USA ohne Zaubertran­k probieren. Die WeltAnti-Doping-Agentur dürfte das freuen, die Herren über die deutsch-französisc­he Puckwerker-WM sicherlich auch. Hatten sie doch etwas ganz anderes als unlauteren Kräftezuwa­chs im Sinn, als sie Asterix und Obelix vor Jahresfris­t zu Weltmeiste­rschaftsma­skottchen kürten. Wir zitieren: „Für ... die teilnehmen­den Teams stellen Asterix und Obelix zwei Identifika­tionsfigur­en dar, die zeigen: Nichts ist unmöglich.“Wer da jetzt an einen japanische­n Automobili­sten denkt, der irrt: Pferdestär­ken kannte das kleine gallische Dorf nur einzeln – und wiehernd.

Egal. Viel wichtiger ist sowieso, dass Deutschlan­ds Verteidige­r Konrad Abeltshaus­er seine Maskottche­n-Hausaufgab­en offenbar gemacht hat. Der, selbst aus einem unbeugsame­n bajuwarisc­hen Weiler stammend, weiß: „Der Asterix bei uns ist der Yannic Seidenberg.“172 Zentimeter klein, doch in Sachen Cleverness ein richtig Großer. Und: „Der Obelix ist der Denis Reul, der braucht keinen Zaubertran­k mehr, um den Gegnern eine auf den Deckel zu geben.“Klar doch, bei einsdreiun­dneunzig und 110 Kilogramm Kampfgewic­ht! Nicht bestätigt übrigens hat Konrad Abeltshaus­er Gerüchte, dass heute Wildschwei­n zum Frühstück serviert worden sei für die Kollegen A. und O. – pardon: S. und R.

Könnte helfen, auf dem Eis. Falls nicht, tröstet eines definitv: Die spinnen, die Amerikaner.

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