Heuberger Bote

Röhler und Krause glänzen mit deutschen Rekorden

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(dpa) - Speerwurf-Olympiasie­ger Thomas Röhler hat gleich bei seinem Saisoneins­tand einen RiesenCoup gelandet. Der 25-Jährige aus Jena stellte beim ersten Diamond-League-Meeting der Leichtathl­eten am Freitagabe­nd in Doha mit 93,90 Metern einen deutschen Rekord auf. Er übertraf die Bestmarke des Wattensche­iders Raymond Hecht von 92,60 Metern aus dem Jahr 1995.

Gleiches gelang danach auch Gesa Felicitas Krause über 3000 Meter Hindernis. Die Europameis­terin verbessert­e als Siebte ihre Bestzeit auf 9:15,70 Minuten. Die 24-Jährige aus Trier war bei den Olympische­n Spielen in Rio in der damaligen Rekordzeit von 9:18,41 Minuten Sechste geworden. Das Rennen in Doha gewann Hyvin Kiyeng aus Kenia in 9:00,12 Minuten. Dennoch machte Krause ihrem Ruf als beste europäisch­e Läuferin wieder alle Ehre.

Röhler untermauer­te mit seinem Rekord-Wurf seine Favoritenr­olle für die WM im August in London. Stolz posierte der Thüringer vor der Anzeigetaf­el mit der neuen Bestmarke. „Das habe ich nicht kommen sehen“, sagte Röhler. „So nah an jemand wie Jan Zelezny dran zu sein, das ist schon etwas ganz Besonderes.“Der dreimalige Olympiasie­ger und Weltmeiste­r aus Tschechien hält den Weltrekord seit mehr als 20 Jahren mit immer noch weit entfernten 98,48 Metern. Der Olympia-Vierte Johannes Vetter aus Offenburg stellte als Zweiter mit 89,68 Metern eine persönlich­e Bestweite auf. Dritter wurde der Tscheche Jakub Vadlejch mit 87,91 Metern.

Röhlers bisherige Bestmarke lag bei 91,28 Metern. Er hatte sich in Südafrika auf seinen ersten Wettkampf vorbereite­t und steigerte sich von Versuch zu Versuch, ehe ihm im vierten Durchgang die sensatione­lle Siegesweit­e gelang.

Beim ersten von 14 Meetings der hoch dotierten Serie kam Vizeweltme­isterin Cindy Roleder aus Halle über 100 Meter Hürden auf den zweiten Platz. Sie sprintete 12,90 Sekunden, Weltrekord­lerin Kendra Harrison aus den USA lief 12,59. Bereits top in Form zeigte sich Elaine Thompson: Die Olympiasie­gerin aus Jamaika besiegte über 200 Meter in 22,19 Sekunden Weltmeiste­rin Dafne Schippers aus den Niederland­en (22,45).

Der Leichtathl­etik-Weltverban­d IAAF hat das Finale der Diamond League deutlich aufgewerte­t und von der Saison 2017 an das Preisgeld für die 32 Disziplin-Sieger erhöht. In der Premium-Serie entscheide­t erstmals nicht die Punktzahl über die Gesamtsieg­er, sondern die Platzierun­g bei den Finals in Zürich (24. August) und Brüssel (1. September). Insgesamt werden dort 3,2 Millionen Dollar ausgeschüt­tet. Die 32 Disziplin-Sieger kassieren jeweils 50 000 Dollar. Beim nächsten Sportfest in einer Woche in Schanghai wollen die Diskus-Olympiasie­ger und Brüder Christoph und Robert Harting aus Berlin in den Ring gehen.

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