Verein feiert Freude am besonderen Höhenflug
Gleitschirmverein Heuberg-Baar lädt zum zweiten „Testival“auf den Risiberg
- Petrus scheint kein Freund der Gleitschirmflug-Kunst zu sein. Immer wieder hat der Himmel beim „Testival“des Gleitschirmvereins Heuberg-Baar am Samstag und Sonntag seine Schleusen geöffnet. Doch verderben lassen haben sich die Gleitschirmflieger ihre Freunde am Höhenflug, dem Anblick der Gegend aus der Vogelperspektive, nicht. Das Testival wurde durchgezogen und zahlreiche Fliegerfreunde kamen auf den Risiberg.
Die Piloten nutzten jede Lücke im Regenchaos aus, um auf dem Risiberg zu starten und wieder zu landen. Und immer wieder war der graue Himmel geschmückt mit bunten Schirmen, farbig und faszinierend zugleich.
Der Gleitschirmverein HeubergBaar hat zum zweiten Mal zum Testival eingeladen. Dabei geht es in erster Linie ums Austesten von Gleitschirmen und Zubehör, zum Beispiel Schleppklinken. Einfach um alles, was zum Fliegen benötigt wird.
Eingeladen und geworben haben die Gleitschirmflieger für ihre Veranstaltung breit. „Es können alle Piloten kommen, die an der Winde fliegen können“, sagt Mark Weiß. Vom Testival profitieren vor allem die Hersteller.
„Wir haben hier die Möglichkeit, einen Schlepptag zu veranstalten“, erklärt Mark Weiß. Dabei gebe es auch kein Konkurrenzdenken. „Es ist eine entspannte, kameradschaftliche Szene.“
Der Gleitschirmverein HeubergBaar hat 100 Mitglieder. Alle verbindet diese Leidenschaft für den Gleitschirmflug. Mitgeholfen haben beim Testival zwölf Personen, die als eingespieltes Team perfekt funktionierten. Gemeinsam wurden die Schirme ausgebreitet, mit dem Funk die Startzeit festgelegt und wenn einmal Not am Mann war, waren sofort Helfer zur Stelle.
„Wir haben noch einen zweiten Verein, der mit einer zweiten Winde unterstützt“, erzählte der Vorsitzende stolz. Es sind die „Seeadler“vom Bodensee. Die Winde ist ein Seil, das die Piloten in die Luft zieht. „Das ist wie beim Drachensteigen für die Kinder“, so Mark Weiß. Doch natürlich viel technischer und stabiler, denn es geht ja um die Sicherheit der Menschen.
Angeboten werden beim Verein auch Tandemflüge, was ebenfalls ein faszinierender Anblick war.
„Wir fliegen immer am Wochenende, vom Risiberg, Dreifaltigkeitsberg, Steighof, Zundelberg oder von Fridingen aus“, so der Vorsitzende. Dabei kann ein Flug schon auch weiter gehen, zum Beispiel bis Baiersbronn oder Altoberndorf.
Den weitesten Flug, 140 Kilometer, hat Philipp Haag absolviert. Der 22-Jährige startet beim Weltcup in der Schweiz, Frankreich und Ecuador.
Was ist das Faszinierende am Gleitschirmflug? „Man ist frei wie ein Vogel, man kann mit dem Element Luft spielen und sich in seinem Luftraum frei bewegen. Es ist einfach diese Schwerelosigkeit“, erklären die beiden fast unisono.
Und beim Flug seien die Piloten immer doppelt abgesichert, mit einem Rettungsschirm. Mark Weiß: „Wenn man alles berücksichtigt, was man gelernt hat, sich an die Regeln hält und wettertechnisch nicht an die Grenze geht, dann ist es relativ ungefährlich.“Und geflogen wird nur nach Sichtflugregeln und mit Wolkenabstand.