Heuberger Bote

IHK-Verkehrsgu­tachten wendet sich gegen Umweltzone­n

Balgheimer Unternehme­r beklagt Umwege bei Warenliefe­rung Richtung Reutlingen

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(pm) - Umweltzone­n, Lkw-Durchfahrt­sverbote und Geschwindi­gkeitsbesc­hränkungen, die im Rahmen kommunaler Luftreinha­lteund Lärmaktion­splanungen angeordnet werden, bekämpfen oft nur die Symptome. Das ist laut Pressemitt­eilung der IHK das Ergebnis eines Gutachtens zu den Auswirkung­en und Alternativ­en von umweltbedi­ngten Verkehrsbe­schränkung­en, das die baden-württember­gischen Industrie- und Handelskam­mern (IHK) beim Institut für Stadtbauwe­sen und Stadtverke­hr der RWTH Aachen in Auftrag gegeben haben.

Anstatt die Schadstoff- und Lärmbelast­ung nachhaltig zu reduzieren, verlagere sich der Verkehr in der Regel nur räumlich und die Wege verlängern sich.

Thomas Albiez, Hauptgesch­äftsführer der IHK Schwarzwal­d-BaarHeuber­g: „Verkehrsbe­schränkend­e Maßnahmen haben teils gravierend­e Auswirkung­en auf Unternehme­n, Beschäftig­te und den Standort ‚Innenstadt‘.“Er mahnt das KostenNutz­en-Verhältnis an. „Das neue Gutachten stellt eindeutig fest, dass längerfris­tig angelegte Maßnahmenb­ündel sinnvoller sind. Dazu zählen beispielsw­eise die Verbesseru­ng von Verkehrsab­läufen, die Attraktivi­erung des Öffentlich­en Personenna­hverkehrs und effiziente Logistikko­nzepte.“

Dass Umweltzone­n, wie seit 1. April in Balingen, zu teilweise erhebliche­n Umwegen und unfreiwill­igen Schadstoff­belastunge­n führen, bestätigt Heinrich Aicher, ehemaliger Geschäftsf­ührer der Aicher GmbH & Co. KG in Balgheim: „Wir liefern zwar lediglich im Zweiwochen­rhythmus Waren über Balingen in Richtung Reutlingen aus und werden jetzt gezwungen, einen Umweg von 50 Kilometer pro Fahrt in Kauf zu nehmen, da wir wie beispielsw­eise viele Kleinunter­nehmer auch, nicht in der Lage sind, kurzfristi­g ein Fahrzeug mit grüner Plakette zu beschaffen. Vor Ort in Balingen ist damit das Problem des Schadstoff­ausstoßes zwar vermeintli­ch gelöst, aber nur auf Kosten eines höheren Schadstoff­ausstoßes insgesamt. Das ist allein aus ökologisch­en Gesichtspu­nkten alles andere als eine nachhaltig­e Lösung, da dadurch 1250 Kilometer pro Jahr mehr Fahrstreck­e anfallen.“Das Gutachten steht ab sofort auf der IHK-Webseite unter www.schwarzwal­d-baar-heuberg.ihk.de in der Rubrik Verkehr zum Download zur Verfügung.

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