Konzert mit Überraschungen
Musikverein Rietheim-Weilheim und das Jugendorchester „RWWSO“lassen Spanien auf Musik-Legenden treffen
(bre) „Spanien trifft Legenden“: Ein kleines Rätsel hat der Musikverein Rietheim-Weilheim mit diesem Konzerttitel den Blasmusikfreunden gestellt. Die Musiker trafen am Samstagabend in der Jahnhalle Weilheim auf ein neugierig-erwartungsvolles Publikum – beste Voraussetzung für ein tolles musikalisches Erlebnis.
„Spanien trifft Legenden“war, wie Vorsitzender Martin Kupferschmid verriet, ganz wörtlich zu verstehen. Denn Dirigent Oliver Helbich hatte mit seinem Orchester ein Programm vorbereitet, das im ersten Teil spanische Klänge bot und im zweiten Teil Musik von im vergangenen Jahr verstorbenen und bereits legendären Musikern wie Leonard Cohen, James Last oder David Bowie.
Das Jugendorchester „RWWSO“eröffnete den Konzertabend. Die noch etwas gewöhnungsbedürftige Buchstabenkombination bezeichnet schlicht die Herkunftsorte des gemeinsamen Jugendorchesters Rietheim-Weilheim, Wurmlingen und Seitingen-Oberflacht. Der Blasmusik-Nachwuchs spielte unter der Leitung von Oliver Helbich „Black Diamond“und „Cimarron Ouvertüre“. Die jungen Musiker machten ihre Sache richtig gut. Da brauchte es beim Publikum kein nachsichtiges Überhören mancher Holprigkeiten oder schräger Töne. Nein, das Zuhören machte Spaß, bot Genuss, das Jugendorchester war ein harmonisches Ganzes.
Katharina Raible moderierte den Abend. Das Gesamtorchester des Musikvereins, ebenfalls unter der vorzüglichen Leitung von Oliver Helbich, kam im ersten Teil „spanisch“daher mit „Alcazar“, „Fantasie aus der Oper Carmen“, „Montanas del Fuego – Feuerberge“, „The Legend of Zorro“. Da klatschte das halbe Orchester auch schon mal den Rhythmus: Flamenco, Kastagnetten – Musik, die auch von arabischen und afrikanischen Elementen geprägt ist. Dramatik und Steigerung bis zum Taumel und ruhigere, vielschichtige Klangbilder wechselten sich ab.
Immer wieder, wie auch im zweiten Teil des Konzerts, gab es Soli. Besonders beeindruckte am Samstagabend Michael Birk am Saxophon. Die Besucher waren jedenfalls unmittelbar drin in spanischer Landschaft und Kultur.
Nach der Pause ließ der Musikverein einige der großen Songs der im vergangenen Jahr verstorbenen Musiker Roger Cicero, James Last, Leonard Cohen, David Bowie und dem bereits 2014 verstorbenen Joe Cocker aufleben. Und da konnte die RietheimWeilheimer Blasmusikkapelle weiter demonstrieren, wie groß ihre musikalische Bandbreite ist. Vom lässigen Big-Band- oder Tanzmusik-Sound über Balladen bis zu härteren Rockklängen: Alle Stile beherrschen sie.
Und da gab es dann auch noch einen Überraschungsgast: Sänger und Gitarrist Harry Zepf. Er sorgte bei Cohens „Hallelujah“und am Ende mit Cocker-Songs für Gänsehautmomente.