„Für mich hat sich ein Gitarrenhimmel geöffnet“
Organisatoren sind zufrieden mit Verlauf des Gitarrenfestivals Südwest
– Sehr zufrieden mit dem Verlauf des vierten „Gitarrophilia“-Festivals zeigen sich die Organisatoren und der Repräsentant des Hauptsponsors nach dem veranstaltungsreichen Wochenende.
„An den Wettbewerben und Meisterkursen haben 60 Gitarristen teilgenommen“, berichtete der Initiator und Leiter Michal Stanikowski. Die Zahl hat sich seit dem Vorjahr verdoppelt. Nicht nur aus ganz Deutschland, sondern auch aus Frankreich, Polen und der Schweiz waren die Anmeldungen gekommen. Einige hatten sogar die Anreise aus Südamerika oder Asien nicht gescheut. „Und wenn ich mir das Feedback so anschaue, waren alle zufrieden und haben die harmonische Atmosphäre genossen“, sagte Stanikowski, der selbst schon viele Festivals besucht hat. Habe man ihn früher gefragt, wo er denn Gitarre studiere oder als Lehrer tätig sei, habe seine Antwort „in Trossingen“kaum eine Reaktion hervorgebracht.
„In den letzten Jahren hat sich das aber geändert“, berichtete er schmunzelnd. „Ah, Trossingen“, hieße es jetzt häufig.
Interesse ist gestiegen
Auch das Publikumsinteresse ist deutlich angewachsen: Waren bei den Wettbewerbsvorspielen im Schnitt 20 bis 50 Zuhörer anwesend, so verfolgten an die 200 Kinder und Erwachsene das Auftaktkonzert von „La Volta“im Saal der Musikschule. Der Fachvortrag von Stefan Schmidt lockte 50 Interessenten und bei den Konzerten verzeichneten die Organisatoren zwischen 50 und 200 Zuhörer.
„Für mich hat sich ein Gitarrenhimmel geöffnet“schwärmte Susanne Keller von der intensiven Woche. Mit ihrem Mann Hans Keller, dem Leiter der Abteilung Prototypen und Werkzeugbau bei Aesculap, besuchte sie fast jedes der Konzerte.
„Dieses Interesse schätzen wir sehr“, betonten Stanikowski und Musikschulleiter Achim Robold. Insgesamt hat der Sponsor die Hälfte der rund 30 000 Euro Festivalkosten übernommen. Keller erhielt als Dankeschön eine Ukulele überreicht. Er versprach, sich dafür einzusetzen, dass Aesulap/B.Braun auch die 5. Gitarrophilia im Frühjahr 2018 wieder massiv fördern werde. „Derzeit ist ja der Vorstand im Wandel, aber der neue Vorstandsvorsitzende Dr. Joachim Schulz ist selbst begeisterter Musiker und ‚tausendprozentiger Tuttlinger‘“erklärte Keller die guten Chancen.
Den Vorteil eines nachhaltigen Mäzenatentums für beide Seiten erläuterte Robold. „Das braucht Zeit und Hirn“, meinte er und unterstrich, dass man junge Menschen ganzheitlich sehen müsse. Dies gelte für Gitarrenschüler genauso wie für Auszubildende der Feinmechanik und der Medizintechnik.
Durch die Zuschüsse habe man ein deutlich höheres Level erreichen können, sagte Stanikowski. „Bei den Juroren ebenso wie bei den Konzerten“. Dank zollten er und Robold aber auch den Mitarbeitern der Musikschule und vergaßen nicht, die enge Zusammenarbeit mit der Musikhochschule zu erwähnen. „Das alles ist ein Boden, auf dem das Festival die nächsten zehn oder 15 Jahre blühen wird“, sagte Stanikowski vorausblickend.
Zunächst aber stehen noch zwei regionale Gitarrophilia-Konzerte an: am 2. Juni in Tuttlingen und am Tag darauf in Villingen-Schwenningen.