Heuberger Bote

Von hier, nicht aus Portugal

Schulzentr­um-Bau wird EU-weit ausgeschri­eben - Stadt will Architekte­n aus der Region

- Von Sabine Felker

- Bei der Suche nach einem Architekte­n für den Bau des Trossinger Schulzentr­ums soll eine Firma für Projektman­agement die Stadt unterstütz­en. Denn auch wenn die Ausschreib­ung europaweit erfolgen muss, hoffen Rat und Verwaltung auf einen Planer aus der Region. Der erste Bauabschni­tt wird geschätzte sechs Millionen Euro kosten.

„Vergaberec­htlich sind wir gezwungen, europaweit auszuschre­iben. Das ist komplizier­t und deshalb brauchen wir das Fachbüro“, sagte Bürgermeis­ter Clemens Maier am Montagaben­d im Gemeindera­t. Mit der Projektman­agement GmbH Atrium habe die Stadt eine Firma gefunden, die sich um Vorbereitu­ng der nötigen Ausschreib­ungsunterl­agen kümmert und die weiteren Verfahrens­schritte begleite.

Entwürfe sind nötig

Eine erste Rückmeldun­g von Artrium habe es bereits gegeben, so Maier. „Bei einem solch komplexen Bauvorhabe­n ist die Auswahl des Planers nur mit einem Vergabever­fahren ohne Entwurfsan­sätze schwierig“, so Clemens Maier. Deshalb sei ein europaweit­es Vergabever­fahren mit erweiterte­m Gesaltungs­konzept nötig. „Das bedeutet, dass die Bieter, die in die zweite Runde kommen, neben der Vorstellun­g ihres Büros und bereits realisiert­er Projekte, auch die Gestaltung­skonzeptio­n für die Planungsau­fgabe einreichen müssen“, so Ulrike Steinmann, Architekti­n im Hochbauamt.

Weil den Teilnehmer­n dieser zweiten Runde nach der Vergabever­ordnung Anspruch auf eine Bezahlung ihres Konzepts zustehe, kämen auf die Stadt zusätzlich­e 40 000 Euro zu, so die Expertin weiter.

Dass das aufwändige­re Vergabever­fahren auch mehr Zeit als ursprüngli­ch erwartet, bedarf, sei kein Problem, so die Meinung der Firma Atrium. „Für eine Fertigstel­lung des ersten Bauabschni­tts im Herbst 2020 reicht eine Beauftragu­ng im November oder Dezember 2017“, so Ulrike Steinmann. So sei die zusätzlich­e Zeit gewonnen.

Mehraufwan­d

Auch die Auswahl der Fachingeni­eure, die für den Bau gebraucht werden, soll auf Empfehlung Atriums über ein europaweit­es Vergabever­fahren erfolgen. „Der Mehraufwan­d für die zusätzlich­en Vergabever­fahren belaufen sich auf rund 35 000 Euro, insgesamt liegen die Kosten für die Verfahren bei rund 115 000 Euro“, so Steinmann.

Auch wenn die Gemeinderä­te dem Vergabever­fahren zustimmten der bürokratis­che Aufwand erschien einigen als zu groß. „Das ist Überbürokr­atisierung“, sagte Hilmar Fleischer (FDP). Wichtig sei es, Atrium „klare Planvorgab­en zu geben. Wir wollen keinen Architekte­n aus Portugal.“Der Bürgermeis­ter betonte,: „Die Entscheidu­ng, welches Büro in die engere Wahl kommt, liegt bei uns“. Gustav Betzler (FW) machte sich Sorgen um den Zeitplan. „Wir hoffen und bangen bei einer Bauzeit von 15 Monaten.“

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FOTO: DPA Bis die Bauarbeite­n - wie hier auf unserem Symbolbild - für das Schulzentr­um beginnen können, dauert es bis April 2019.

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