Verkaufsoffen am Muttertag: „Das ist unglücklich“
(iw) - Verkaufsoffener Sonntag am Muttertag: „Das ist natürlich unglücklich“, sagt Uwe Schwartzkopf, der den Tag für den Gewerbe- und Handelsverein ProTUT mitorganisiert hat. Ein Ausweichen auf einen anderen Termin im ersten Halbjahr sei aber nicht möglich gewesen.
„Viele Händler brauchen jeden Euro“, verweist Schwartzkopf auf die Einbußen, die durch die Sanierungsarbeiten in der Fußgängerzone begründet sind. Am kommenden Sonntag, 14. Mai, öffnen die Ladeninhaber in der Innenstadt und in den Gewerbegebieten in Tuttlingen von 13 bis 18 Uhr ihre Türen.
Viele, aber nicht alle Geschäfte machen mit – zum Teil auch mit dem Verweis auf den Muttertag. Bettina Fillinger, neu im Vorstand von ProTUT und für den Bereich Handel zuständig, weiß von einem Fall, in dem ein Schmuckgeschäft sich aufgrund dieser Überschneidung weigert, aufzumachen. Schwartzkopf ergänzt: „Der eine oder andere wird sicherlich nicht öffnen.“Teilweise wegen des Muttertags, teilweise auch aus anderen Gründen. Der weitaus größte Teil sei aber mit im Boot.
Der Gewerbe- und Handelsverein habe letztlich nur die Wahl gehabt, diese Kröte zu schlucken oder den ersten verkaufsoffenen Sonntag im Jahr ausfallen zu lassen. „Das wollten wir auf keinen Fall“, so Fillinger.
Dass ausgerechnet am Muttertag die Geschäfte öffnen, liege daran, dass der Verkaufstag an ein Großereignis gebunden sein muss, das mehr Menschen in die Stadt lockt als das eigentliche Einkaufsvergnügen. So lauten die verschärften Vorschriften, sonst klagen die Gewerkschaften.
Die Tuttlinger haben sich dazu entschieden, den verkaufsoffenen Sonntag zusammen mit der Ausbildungsbörse zu machen – und die war auf diesen Termin gebucht, ein Ausweichen sei nicht mehr möglich gewesen. Aber: „Es ist das erste und das letzte Mal, dass die Veranstaltungen mit dem Muttertag zusammenfallen“, verspricht Schwartzkopf. Nächstes Jahr wird es anders sein. „Wir sind von dieser Überschneidung ja selbst nicht begeistert“, bekennt er.