Es wird ein hartes Ringen
Ulms Basketballer können sich im zweiten Play-off-Spiel in Ludwigsburg eigentlich keine zweite Pleite leisten
- Für die Basketballer von Ratiopharm Ulm geht es noch nicht um alles, aber bereits um sehr viel. Nach der überraschenden Niederlage nach Verlängerung zum Start der Play-off-Runde im ersten Heimspiel gegen den Hauptrunden-Achten Ludwigsburg, sollten die Ulmer heute Abend (20.30 Uhr) in Ludwigsburg – 300 Ulmer Fans sind dabei – nicht erneut verlieren, sonst wird es fürs Team von Trainer Thorsten Leibenath eng. Sonst würde der Druck schon sehr mächtig werden für den Sieger der Hauptrunde. Einen 0:2Rückstand nach zwei von höchstens fünf Begegnungen aufzuholen, wäre gegen die starke Mannschaft von John Patrick eine enorm schwere Aufgabe. Immerhin hat Ulm in der laufenden Saison gegen Ludwigsburg von vier Spielen in Meisterschaft und Pokal bereits drei verloren. Die Bilanz eines Angstgegners.
Thorsten Leibenath will davon aber nichts wissen, hält sich aber doch verdächtig lange damit auf, dies zu belegen: „Ich gebe mir größte Mühe, dass sich das bei meinen Spielern nicht festsetzt. Ich tue mich mit dem Begriff Angstgegner schwer. Wir haben keine Angst, sondern Selbstbewusstsein. Es wäre auch nicht hilfreich, vor Ludwigsburg Angst zu haben. Wir haben vor der Leistung des Gegners Respekt. Es ist eine spannende Geschichte, dass der Achte gegen den Ersten 1:0 führt, alles andere spielt für uns keine Rolle. Es war vorher klar, dass jede Serie hart wird, egal wie der Gegner heißt“, sagte der Trainer gestern.
Ulm verlor am vergangenen Samstag ohne den noch verletzten Da’Sean Butler und ohne den langzeitverletzten Tim Ohlbrecht. Seinem Kapitän Per Günther bescheinigt Leibenath zwar eine gute Leistung im ersten Play-off-Spiel, aber er setzte ihn im letzten Viertel und in der Verlängerung nicht mehr ein. Was er damit begründet, dass Braydon Hobbs „sensationell gespielt“habe. Vor seiner Verletzung war Per Günther immer Starter, danach nicht mehr. Hobbs sei derzeit einfach stark.
Dennoch hat der Ulmer Trainer trotz der Niederlage auch Positives im Spiel gegen Ludwigsburg gesehen: „Wir haben die ersten 14 bis 15 Minuten sehr gut verteidigt, über weite Strecken sehr gut gereboundet und auf den Ball aufgepasst, sind vermehrt an die Freiwurflinie gekommen und haben uns beim Rückstand zurück in die Partie gekämpft.“All das reichte aber nicht aus, um den Gegner zu besiegen. Bei dem hatte vor allem der Ex-Ulmer Rocky Trice einen Sahnetag erwischt und mit einem der vielen von Ludwigsburg getroffenen Dreier in letzter Sekunde die Ulmer Niederlage besiegelt. „Wir können natürlich hoffen, dass Ludwigsburg die Dreier nicht wieder so gut trifft“, so Leibenath. „Aber als Profis müssen wir uns auf alle Eventualitäten einstellen und sollten eher sehen, dass wir Trice, Cliff Hammonds und Chad Toppert mehr auf den Füßen stehen.“