Siemens will 2700 Arbeitsplätze streichen
(dpa) - Der Elektrokonzern Siemens treibt seine Neuausrichtung mit der Streichung und Verlagerung von rund 2700 Jobs in Deutschland voran. Am Donnerstag gab das Unternehmen in München ein ganzes Bündel von Maßnahmen bekannt, mit dem sich Siemens in den kommenden Jahren weiter für den digitalen Wandel rüsten, aber auch Problemgeschäftsfelder in den Griff bekommen will. 1700 der betroffenen Jobs will Siemens in den kommenden Jahren streichen und weitere 1000 verlagern. Die Einschnitte sollten möglichst sozialverträglich gestaltet werden, auf betriebsbedingte Kündigungen will Siemens verzichten.
Besonders betroffen ist die interne Unternehmens-IT, wo es alleine um 1350 Jobs an den Standorten München, Erlangen und Nürnberg geht. Darüber hinaus kommt es in der Sparte digitale Fabrik durch die Zusammenfassung mehrerer Lager zu Einschnitten. In Summe stehen damit rund 850 Jobs in der Sparte auf der Kippe, davon sollen 600 wegfallen. In der Zugsparte reagiert Siemens mit Stellenabbau auf den schärferen Wettbewerb. In Krefeld in Nordrhein-Westfalen streicht der Konzern deshalb rund 300 Arbeitsplätze. Auch in der Ausbildung räumt Siemens auf. Bisher ist sie auf deutschlandweit 33 Standorte verteilt, diese Zahl soll bis 2021 schrittweise angepasst werden, wie es hieß. Davon könnten noch einmal deutschlandweit rund 180 Jobs betroffen sein.
Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) will den Stellenbau in der kommenden Woche im Ministerrat zum Thema machen, wie sie der „Passauer Neuen Presse“sagte. Bei der Gewerkschaft sorgten die neuerlichen Einschnitte für Unmut. „Siemens verfällt in sein gewohntes Muster, auf wirkliche oder eingebildete Schwierigkeiten mit Kostensenkungen und Stellenabbau zu reagieren“, sagte ein IGMetall-Sprecher.