Heuberger Bote

Gefahr in der Herzkammer

- Von Sabine Lennartz

Für die SPD wird es gefährlich eng. Nicht nur in Nordrhein-Westfalen, der sogenannte­n Herzkammer der SPD. Gerade erst sind die Genossen mit größter Euphorie und ihrem 100-Prozent-Vorsitzend­en Schulz ins Jahr gestartet, schon drohen neue Rückschläg­e. Dass es für Rot-Grün an Rhein und Ruhr nicht mehr reichen wird und eine Große Koalition nötig wird, gilt als nahezu sicher. Hannelore Krafts Beliebthei­t hat stark abgenommen, ihr Innenminis­ter Jäger hat versagt und die Schulpolit­ik der grünen Ministerin Löhrmann hat viele verärgert.

Es ist Krafts größtes Glück gewesen, dass auch der CDU-Herausford­erer Armin Laschet im Wahlkampf eher blass blieb und seine Angriffe nicht überzeugte­n. Allerdings bleibt er stets so freundlich, dass man ihn sich als Vize gut vorstellen kann. Doch wenn nun die CDU vor der SPD ins Ziel gehen sollte, wäre das ein Desaster, nicht nur für Hannelore Kraft. Die Herzkammer der SPD gibt den Puls der Partei vor. Die ist gerade von Martin Schulz reanimiert worden. Ein weiterer Infarkt wäre bedrohlich. Bei der Wahl am Sonntag geht es nicht nur um Düsseldorf, es geht um Berlin. Vielleicht aber hängt alles gar nicht davon ab, ob Schulz zu wenig präsent, zu wenig konkret oder einfach nur schlechter wäre. Vielleicht liegt es an den Erdogans und Trumps dieser Welt, dass Merkel den Wählern als verlässlic­he Bank wieder mehr ans Herz wächst und ihre Partei neu beflügelt.

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