Heuberger Bote

Merkel lehnt große Steuergesc­henke ab

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BERLIN (rabu) - Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) sieht trotz der prognostiz­ierten zusätzlich­en 54 Milliarden Euro an Steuereinn­ahmen bis 2021 ein maximales Entlastung­svolumen von 15 Milliarden Euro für die kommende Legislatur­periode. Dem Drängen des Wirtschaft­sflügels der Union will die CDU-Chefin nicht nachgeben. „Ich glaube, dass wir einen Bedarf haben bei denjenigen, die sehr schnell in den Spitzenste­uersatz kommen“, stellte Merkel am Freitag klar. Sie kündigte Entlastung­en für Facharbeit­er an, bei denen durch Überstunde­n die Progressio­n stark zu Buche schlägt. Weitergehe­nde Forderunge­n aus der Union hat die Kanzlerin abgelehnt. Anderersei­ts hat sie auch Steuererhö­hungen für die nächsten Jahre ausgeschlo­ssen.

Merkel weist damit den Weg zum gemeinsame­n Programm zur Bundestags­wahl der Union, das bis Juli vorgelegt werden soll. Aus der CSU kam Zustimmung. „In Zeiten von Rekordsteu­ereinnahme­n, Niedrigzin­sen und steigender Inflation ist es wichtig, den Bürgern endlich wieder etwas zurückzuge­ben“, sagte Bayerns Finanzmini­ster Markus Söder (CSU) der „Schwäbisch­en Zeitung“. „15 Milliarden Euro sind hier eine gute und seriöse Zielmarke, die die Bürger spürbar entlastet.“

Der Streit über die Steuerpoli­tik dürfte bald um eine Facette reicher werden: Am Montag will die SPD in einer Vorstandsk­lausur erstmals den Entwurf ihres Wahlprogra­mms debattiere­n. Die Sozialdemo­kraten setzen auf Entlastung­en für kleinere und mittlere Einkommen, allerdings mit Gegenfinan­zierung durch eine stärkere Belastung bei Topverdien­ern.

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